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Freitag, 26. April 2024

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FUGA 300: Michael Kummerer organisiert Rennrad-Event, Ex-Schispringer Martin Koch berichtet

FUGA 300. In nur einem Tag geht es 300 Kilometer mit dem Rennrad von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe auf 2.369 Metern Seehöhe nach Grado. Michael Kummerer, Inhaber der Agentur MJK Sportmarketing GmbH, organisiert das Großereignis (24. bis 26. Juni), Ideengeber Paco Wrolich ist Rennleiter und Ex-Schispringer Martin Koch erzählt, wie es sich anfühlt, bei der FUGA an den Start zu gehen.

Martin Koch ist bestens gelaunt. Mit Höhenmetern kennt sich der ehemalige Schisprung-Olympiasieger und Weltmeister bestens aus. Sport zählt für den „pensionierten“ Ausnahmeathleten aus Villach noch immer zu den großen Leidenschaften. Ein Highlight für ihn im Jahr ist die FUGA 300, das spektakuläre Radrennen vom Großglockner an die Adria, sozusagen eine Flucht, also eine Fuga, von der Kälte in die Wärme. Diese findet seit 2018 statt. 150 Startplätze gibt es, nahezu die Hälfte des Teilnehmerfeldes kommt aus Deutschland.

DIE FUGA-300-STRECKE
Wie schon in den Jahren zuvor, ist der ehemalige König der Lüfte auch heuer wieder bei der FUGA dabei. Ein rauer Wind pfeift den Teilnehmern am Startfeld der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe in Heiligenblut am Fuße des Großglockners um die Ohren. Vor der atemberaubenden Kulisse geht es von Heiligenblut Richtung Möll- und Drautal nach Villach. Nach dem Mittagsstopp an der Draustadt radelt der Tross von Tarvis weiter über den Sella-Nevea-Pass Richtung Kanaltal nach Gemona, Cividale und Aquileia. Nach 300 Kilometern und rund zwölf Stunden Fahrt liegt den Pedalrittern das Meer in Grado zu Füßen.

„EINE MYSTISCHE MARKE“
Ideengeber der Fuga 300 ist Ex-Radprofi Paco Wrolich, der als Rennleiter fungiert. „Für jeden Rennradfahrer sind 300 Kilometer an einem Tag eine mystische Marke. Nur wenige sind dies jemals gefahren. Die Region Alpen-Adria bietet eine einmalige Strecke für dieses Vorhaben“, schwärmt Michael Kummerer. Dem Marketing-Profi aus Villach obliegt mit seiner Agentur MJK Sportmarketing GmbH die komplette Organisation dieses sportlichen Ausnahme-Events.

„SIE HAT IHRE TÜCKEN“
„Man darf die FUGA nicht unterschätzen, sie hat ihre Tücken, und es ist wichtig, dass alle Teilnehmer sehr gut vorbereitet an den Start gehen“, weiß Koch. Er weiß aber auch: Für die einen ist die Teilnahme ein einmaliges Erlebnis, für andere ein Lebenstraum. Das Einzigartige daran: Nur von Kärnten aus ist es möglich, an einem Tag mit dem Rad diese Strecke zu fahren. Gegner wie sonst bei einem Wettkampf sind nicht die Mitfahrer, sondern die Kehren, Kurven, Steigungen und Temperaturschwankungen entlang der Strecke.

WAS DIE FUGA UNTERSCHEIDET
Es zählt die Gemeinschaft. Was das Rennen von vielen anderen Sportveranstaltungen unterscheidet, ist auch, dass hier nicht Meter und Sekunden zählen, sondern die Freude, mit gleichgesinnten Radbegeisterten die Strecke vom Gipfel bis ans Meer zu bezwingen. Ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept bildet die Basis für diese Veranstaltung. Es ist wichtig, dass sich die Radfahrer entlang der Strecke sicher fühlen. Emil Haller, Vater des World-Tour-Sprinters Marco Haller, begleitet mit seinem Motorrad den Tross.

Zielpunkt Grado erreicht: Martin Koch, Paco Wrolich,  und FUGA-Veranstalter Michael Kummerer mit Teilnehmern.
Zielpunkt Grado erreicht: Martin Koch, Paco Wrolich, und FUGA-Veranstalter Michael Kummerer mit Teilnehmern.

TECHNIKERTEAM UND SERVICEBUS
„Natürlich ist auch ein Streckenarzt dabei“, so Kummerer. Entlang der Strecke gibt es auch Labestationen. Und sollte jemand ein technisches Problem mit seinem fahrbaren Untersatz haben, ist auch dafür gesorgt: Ein Technikerteam rund um Norbert Kostel samt eigenem Servicebus fährt ebenfalls mit und hat für den Fall der Fälle allerlei Ersatzteile und Werkzeuge dabei.

GLETSCHERBROCKEN FÜRS MEER
Sind die Radler am Strand in Grado angekommen, ist ihnen ein tosender Applaus sicher. Den offiziellen Abschluss bildet das Versenken eines Gletscherbrockens in der Adria. Dieser ist in einem der Begleitfahrzeuge bis ans Mittelmeer mitgefahren. Erschöpft und glücklich strecken viele ihre Rennräder im Meer stehend für Erinnerungsfotos in die Höhe. Und danach? Nix wie ab ins Meer.
Text: Birgit Sacherer


„Die Jugend liegt mir sehr am Herzen“

Sie sind seit 1. Mai 2017 mit Ihrer Agentur
selbstständig, wie kam es dazu?

KUMMERER: Als Gesamt-Marketingleiter der Kleinen Zeitung haben wir sehr viele Events veranstaltet. Knapp vor meinem 50. Geburtstag wollte ich mich beruflich verändern, jedoch an dem anknüpfen, was ich besonders gerne mache, nämlich Sport-Events veranstalten. Ich habe dem Styria-Vorstand mein Konzept präsentiert, und sie haben mir das Vertrauen geschenkt und die Möglichkeit geboten, dass ich diese mit meiner Agentur realisiere.

Apropos Pandemie: Ihre Agentur war eine der wenigen, die in den letzten beiden Jahren Veranstaltungen organisierte und durchführte. Wie ist Ihr Resümee?
Wir haben für jede Veranstaltung ein Sicherheitskonzept entwickelt und dank diesem konnten wir Events durchführen. Auch wenn diese um ein Vielfaches umfangreicher und schwieriger zur organisieren waren, Sportler, Zuschauer und natürlich auch die Sponsoren waren uns unendlich dankbar.

Gibt es ein Herzensprojekt?
Natürlich ist „Kärnten läuft“ mein Herzensprojekt, das ich von der Stunde Null an betreue. Weltweit wurden wir kürzlich zu den 25 beliebtesten Halbmarathons gewählt. Eine solche Auszeichnung macht natürlich auch ein bisschen stolz. Als ich das E-Mail mit der Urkunde geöffnet habe, habe ich Gänsehaut bekommen. Man konnte sich dafür nicht bewerben, weltweite Läuferforen beurteilen 18.000 Laufveranstaltungen rund um den Globus. Es ist auch der Dank und die Bestätigung für all das Herzblut, das man in eine Veranstaltung wie diese investiert.

Die Jugendarbeit liegt Ihnen besonders am Herzen?
Genau. Entscheidend ist in erster Linie, dass sich die Jugend bewegt. Ich glaube, es ist nicht schwierig, Kinder zum Sport zu bringen. Das Schwierigere sehe ich darin, ihnen das Angebot möglichst nahe zu bringen. Ich möchte der Jugend mit meinen Projekten eine Plattform geben, wo sie die Möglichkeit haben, sich zu bewegen.

MJK Sportmarketing-Chef Michael Kummerer
MJK Sportmarketing-Chef Michael Kummerer

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Martin Koch ist bestens gelaunt. Mit Höhenmetern kennt sich der ehemalige Schisprung-Olympiasieger und Weltmeister bestens aus. Sport zählt für den „pensionierten“ Ausnahmeathleten aus Villach noch immer zu den großen Leidenschaften. Ein Highlight für ihn im Jahr ist die FUGA 300, das spektakuläre Radrennen vom Großglockner an die Adria, sozusagen eine Flucht, also eine Fuga, von der Kälte in die Wärme. Diese findet seit 2018 statt. 150 Startplätze gibt es, nahezu die Hälfte des Teilnehmerfeldes kommt aus Deutschland.

DIE FUGA-300-STRECKE
Wie schon in den Jahren zuvor, ist der ehemalige König der Lüfte auch heuer wieder bei der FUGA dabei. Ein rauer Wind pfeift den Teilnehmern am Startfeld der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe in Heiligenblut am Fuße des Großglockners um die Ohren. Vor der atemberaubenden Kulisse geht es von Heiligenblut Richtung Möll- und Drautal nach Villach. Nach dem Mittagsstopp an der Draustadt radelt der Tross von Tarvis weiter über den Sella-Nevea-Pass Richtung Kanaltal nach Gemona, Cividale und Aquileia. Nach 300 Kilometern und rund zwölf Stunden Fahrt liegt den Pedalrittern das Meer in Grado zu Füßen.

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„SIE HAT IHRE TÜCKEN“
„Man darf die FUGA nicht unterschätzen, sie hat ihre Tücken, und es ist wichtig, dass alle Teilnehmer sehr gut vorbereitet an den Start gehen“, weiß Koch. Er weiß aber auch: Für die einen ist die Teilnahme ein einmaliges Erlebnis, für andere ein Lebenstraum. Das Einzigartige daran: Nur von Kärnten aus ist es möglich, an einem Tag mit dem Rad diese Strecke zu fahren. Gegner wie sonst bei einem Wettkampf sind nicht die Mitfahrer, sondern die Kehren, Kurven, Steigungen und Temperaturschwankungen entlang der Strecke.

WAS DIE FUGA UNTERSCHEIDET
Es zählt die Gemeinschaft. Was das Rennen von vielen anderen Sportveranstaltungen unterscheidet, ist auch, dass hier nicht Meter und Sekunden zählen, sondern die Freude, mit gleichgesinnten Radbegeisterten die Strecke vom Gipfel bis ans Meer zu bezwingen. Ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept bildet die Basis für diese Veranstaltung. Es ist wichtig, dass sich die Radfahrer entlang der Strecke sicher fühlen. Emil Haller, Vater des World-Tour-Sprinters Marco Haller, begleitet mit seinem Motorrad den Tross.

Zielpunkt Grado erreicht: Martin Koch, Paco Wrolich,  und FUGA-Veranstalter Michael Kummerer mit Teilnehmern.
Zielpunkt Grado erreicht: Martin Koch, Paco Wrolich, und FUGA-Veranstalter Michael Kummerer mit Teilnehmern.

TECHNIKERTEAM UND SERVICEBUS
„Natürlich ist auch ein Streckenarzt dabei“, so Kummerer. Entlang der Strecke gibt es auch Labestationen. Und sollte jemand ein technisches Problem mit seinem fahrbaren Untersatz haben, ist auch dafür gesorgt: Ein Technikerteam rund um Norbert Kostel samt eigenem Servicebus fährt ebenfalls mit und hat für den Fall der Fälle allerlei Ersatzteile und Werkzeuge dabei.

GLETSCHERBROCKEN FÜRS MEER
Sind die Radler am Strand in Grado angekommen, ist ihnen ein tosender Applaus sicher. Den offiziellen Abschluss bildet das Versenken eines Gletscherbrockens in der Adria. Dieser ist in einem der Begleitfahrzeuge bis ans Mittelmeer mitgefahren. Erschöpft und glücklich strecken viele ihre Rennräder im Meer stehend für Erinnerungsfotos in die Höhe. Und danach? Nix wie ab ins Meer.
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selbstständig, wie kam es dazu?

KUMMERER: Als Gesamt-Marketingleiter der Kleinen Zeitung haben wir sehr viele Events veranstaltet. Knapp vor meinem 50. Geburtstag wollte ich mich beruflich verändern, jedoch an dem anknüpfen, was ich besonders gerne mache, nämlich Sport-Events veranstalten. Ich habe dem Styria-Vorstand mein Konzept präsentiert, und sie haben mir das Vertrauen geschenkt und die Möglichkeit geboten, dass ich diese mit meiner Agentur realisiere.

Apropos Pandemie: Ihre Agentur war eine der wenigen, die in den letzten beiden Jahren Veranstaltungen organisierte und durchführte. Wie ist Ihr Resümee?
Wir haben für jede Veranstaltung ein Sicherheitskonzept entwickelt und dank diesem konnten wir Events durchführen. Auch wenn diese um ein Vielfaches umfangreicher und schwieriger zur organisieren waren, Sportler, Zuschauer und natürlich auch die Sponsoren waren uns unendlich dankbar.

Gibt es ein Herzensprojekt?
Natürlich ist „Kärnten läuft“ mein Herzensprojekt, das ich von der Stunde Null an betreue. Weltweit wurden wir kürzlich zu den 25 beliebtesten Halbmarathons gewählt. Eine solche Auszeichnung macht natürlich auch ein bisschen stolz. Als ich das E-Mail mit der Urkunde geöffnet habe, habe ich Gänsehaut bekommen. Man konnte sich dafür nicht bewerben, weltweite Läuferforen beurteilen 18.000 Laufveranstaltungen rund um den Globus. Es ist auch der Dank und die Bestätigung für all das Herzblut, das man in eine Veranstaltung wie diese investiert.

Die Jugendarbeit liegt Ihnen besonders am Herzen?
Genau. Entscheidend ist in erster Linie, dass sich die Jugend bewegt. Ich glaube, es ist nicht schwierig, Kinder zum Sport zu bringen. Das Schwierigere sehe ich darin, ihnen das Angebot möglichst nahe zu bringen. Ich möchte der Jugend mit meinen Projekten eine Plattform geben, wo sie die Möglichkeit haben, sich zu bewegen.

MJK Sportmarketing-Chef Michael Kummerer
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