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Mittwoch, 8. Mai 2024

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Wer führt hier wen an der Leine?

„In einer Ära, die von exponentiellen technologischen Fortschritten geprägt ist, hat die Künstliche Intelligenz eine beispiellose Präsenz erlangt. Während ihre Befürworter die grenzenlosen Möglichkeiten und Effizienz loben, mahnen Kritiker vor den potenziell verheerenden Folgen für die Gesellschaft, die Ethik und die Menschheit selbst. Zwischen Hoffnung und Bedenken entfaltet sich ein komplexes Narrativ über die Zukunft der KI.“

Das sagt ChatGPT über sich selbst. Oder vielmehr auf die Aufforderung, einen kurzen Absatz zu generieren, der als Einleitung für einen kritischen Artikel über das Thema Künstliche Intelligenz taugt. Erstaunlich, wie dieses autonom „denkende“ Programm mittlerweile im Stande ist, etwas derart Komplexes wie Sprache scheinbar aus dem Nichts heraus zu generieren.

Ganz aus dem Nichts geschieht das freilich nicht. Denn eine KI ist auch nur so gut, wie das Material, mit dem man sie konditioniert. Nicht umsonst liest sich die obige Einleitung in der Ästhetik einer tendenziell zum Pathos neigende Produktpräsentation eines US-amerikanischen Technologiegiganten. Es ist kein guter Text. Aber einer, der heute für die meisten Zwecke völlig ausreicht. An den schlechten Stil gewöhnt man sich schon.

Nur lässt sich KI nicht allein dazu einsetzen, Texte zu generieren. In der medizinischen Diagnostik oder der Analyse von Big Data bringt sie viele Vorteile mit sich. Doch ist nicht alles, was technisch möglich ist, auch gleichzeitig gut, wie der Film „Oppenheimer“ unlängst verdeutlicht hat. Es reicht ein Blick in die Volksrepublik China, wo KI zur totalen Überwachung, zur Belohnung und Bestrafung, des Einzelnen eingesetzt wird. Das selbstständige Lernen der KI sollte uns im Kontext einer durchoptimierten Welt durchaus zu denken geben.

Die Büchse der Pandora ist bereits offen. Nun ist es höchste Zeit, uns allgemein gültige und verbindliche Spielregeln für den Einsatz von KI zu überlegen. Denn genau das fordern sogar ihre Entwickler. Ansonsten werden wir eines Morgens aufwachen und uns fragen, wer denn hier wen an der Leine führt?


Simon Martinschitz MA
Agentur für Kommunikation & Text
www.martinschitz.at

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Das sagt ChatGPT über sich selbst. Oder vielmehr auf die Aufforderung, einen kurzen Absatz zu generieren, der als Einleitung für einen kritischen Artikel über das Thema Künstliche Intelligenz taugt. Erstaunlich, wie dieses autonom „denkende“ Programm mittlerweile im Stande ist, etwas derart Komplexes wie Sprache scheinbar aus dem Nichts heraus zu generieren.

Ganz aus dem Nichts geschieht das freilich nicht. Denn eine KI ist auch nur so gut, wie das Material, mit dem man sie konditioniert. Nicht umsonst liest sich die obige Einleitung in der Ästhetik einer tendenziell zum Pathos neigende Produktpräsentation eines US-amerikanischen Technologiegiganten. Es ist kein guter Text. Aber einer, der heute für die meisten Zwecke völlig ausreicht. An den schlechten Stil gewöhnt man sich schon.

Nur lässt sich KI nicht allein dazu einsetzen, Texte zu generieren. In der medizinischen Diagnostik oder der Analyse von Big Data bringt sie viele Vorteile mit sich. Doch ist nicht alles, was technisch möglich ist, auch gleichzeitig gut, wie der Film „Oppenheimer“ unlängst verdeutlicht hat. Es reicht ein Blick in die Volksrepublik China, wo KI zur totalen Überwachung, zur Belohnung und Bestrafung, des Einzelnen eingesetzt wird. Das selbstständige Lernen der KI sollte uns im Kontext einer durchoptimierten Welt durchaus zu denken geben.

Die Büchse der Pandora ist bereits offen. Nun ist es höchste Zeit, uns allgemein gültige und verbindliche Spielregeln für den Einsatz von KI zu überlegen. Denn genau das fordern sogar ihre Entwickler. Ansonsten werden wir eines Morgens aufwachen und uns fragen, wer denn hier wen an der Leine führt?


Simon Martinschitz MA
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