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Sonntag, 5. Mai 2024

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„Haben bald 1000 Jobs im Technologiepark Villach“

Die Großkaserne, die neuen Stadtviertel, die sensationelle Hightech-Entwicklung, Klimaschutz: Im Gespräch mit Bürgermeister Günther Albel.

Dieser Tage erfolgte in Obere Fellach der Spatenstich. Welche Bedeutung misst die Stadt der Großkaserne für Villach bei?
ALBEL: Unsere Stadt ist mit ihren 66.000 Einwohnern und drei Kasernen grundsätzlich eine Garnisonsstadt. Da ergibt die Zusammenfassung der Kasernen einen Sinn – Sinn fürs Bundesheer, fürs Thema „Sicherheit“ und für unsere Stadtentwicklung. Es werden große Flächen frei, die nun für eine optimale Stadtentwicklung völlig anders genutzt werden können. Darüber hinaus haben sich die Soldatinnen und Soldaten eine moderne Kaserne verdient.

NEUE STADTENTWICKLUNG
Zu den Kasernenauflösungen laufen bereits Verhandlungen mit dem Bund. Welche Pläne verfolgt hier die Stadt?
Mit der Aus-drei-mach-eins-Entwicklung entsteht im Großraum Villach ein bedeutender neuer Immobilienmarkt. Das Areal der Rohrkaserne in Seebach ist für die weitere industrielle Entwicklung optimal, der Bereich Lutschounigkaserne an der Italiener Straße eignet sich bestens für hochwertiges Wohnen. Von kommunalpolitischer und gesellschaftlicher Relevanz ist die Tatsache, dass die Kasernengründe bereits beanspruchter Boden sind, auf dem eine neue Stadtentwicklung generiert werden kann. Das ist extrem wichtig. Wir sind gerade am Verhandeln. Wir sind jedoch optimistisch, einen guten Kompromiss zu erreichen.

„GRENZENLOS LEBENSWERT“
Mit dem „MaxPalais“ im Bereich der Bahnhofstraße entstand ein neuer Stadtteil. Wie schauen die Umsetzungspläne am Westbahnhof und fürs geplante NikolaiQuartier aus?
Mit dem „MaxPalais“ wurde jetzt nach 20 Jahren eine große Lücke geschlossen. Es ist ein bedeutendes Stadtviertel für alle Generationen entstanden. Die Anlage passt perfekt in eine Stadt, die es gewohnt ist, sich auch im Sinne von „Villach grenzenlos lebenswert“ um ihre Bürgerinnen und Bürger zu kümmern. Am Westbahnhof ist der Baustart für 2024/25 vorgesehen. Der Schwerpunkt liegt hier auf leistbarem Wohnen. Dafür werden 40 Prozent der Fläche verwendet. Beim NikolaiQuartier ist unsere Stadt in guten Gesprächen mit den Eigentümern. Die Umsetzung sollte 2026/27 anlaufen.

Inwieweit wird im Haushaltsplan 2024 der Markt NEU im Bereich des Kaiser-Josef-Platzes berücksichtigt?
Wir haben vier Häuser gekauft. Derzeit läuft für dieses Geviert ein Gestaltungswettbewerb. Die Ergebnisse sollten schon in diesen Tagen vorliegen. Es ist geplant, die Umsetzung des Projekts „Markt NEU“ Ende nächsten Jahres in Angriff zu nehmen. Dafür wurden budgetär bereits die Weichen gestellt.

„… WÄCHST UND WÄCHST“
In der Hightech-Entwicklung spielt Villach in der Champions League mit. Jetzt erfolgte im Technologiepark der Startschuss für ein neues Bildungsprojekt. Was genau wird mit welchen Zielsetzungen errichtet?
Im tpv passiert enorm viel, wir haben zuletzt gleich mehrere Spatenstiche gehabt. Unser Technologiepark wächst und wächst. Rund 40 Unternehmen bieten derzeit knapp 800 Arbeitsplätze. Wir werden schon bald die 1000-Job-Marke passieren. Mit Silicon Austria Labs wurde Österreichs größter Forschungsreinraum in Betrieb genommen, die außerbetriebliche Lehrwerkstätte mit Infineon ist im Entstehen, das Meßtechnikunternehmen T.I.P.S. baut aus, die Hightech-Firma Wild siedelt sich an. Bei soviel Dynamik gilt es auch auf die Vereinbarkeit von Familie und Jobs zu schauen. Dafür entsteht ein Kindergarten, in dem mit den Kleinen geforscht wird. Das ist österreichweit einzigartig. Es wird darauf geachtet, dass der tpv ein gutes Biotop ergibt – für Forschung, Entwicklung, Bildung, Ausbildung und Freizeit.

„ERFORDERT NEUE STRUKTUREN“
Bei der Klimaschutz- und Energiearbeit macht jetzt Villach mit der neuen „Klimafit GmbH“ den nächsten Schritt. Was soll damit konkret erreicht werden?

Villach ist bereits die nachhaltigste Stadt Österreichs. Unzählige Initiativen wurden dafür ergriffen. Klima steht absolut im Fokus unseres Tuns. Bei allem, was in unserer Stadt umgesetzt wird. Die Bedeutung der Klimafrage ist unumstritten, erfordert aber auch neue Strukturen und Initiativen für neue Projekte. Dafür wurde „Klimafit“ gegründet.

„KLÜGER BAUEN, KLÜGER VERDICHTEN“
Villach wächst stark, doch trifft Wachstum auf die Klimasorgen vieler Menschen. Wie bewältigt Villach diesen Spagat?
Villach hat einen Grünanteil von knapp 80 Prozent, der Versiegelungsgrad liegt nachweislich bei etwa neun Prozent. Das ist ein sensationell niedriger Wert und weist schon auf den Spagat hin, den wir schaffen. Immerhin gehört Villach in Österreich zu den am schnellsten wachsenden Städten. Es gilt, noch klüger zu bauen, klüger zu verdichten. Dafür stehen auch unsere neu entstehenden Stadtviertel, in denen in den nächsten Jahren nahezu 1000 Wohnungen auf bereits genützten Flächen errichtet werden. Wer sich gegen Projekte im städtischen Bereich stellt, der hat in Wahrheit die Gesamtsicht auf die Klimafrage aus den Augen verloren.

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Mit der Aus-drei-mach-eins-Entwicklung entsteht im Großraum Villach ein bedeutender neuer Immobilienmarkt. Das Areal der Rohrkaserne in Seebach ist für die weitere industrielle Entwicklung optimal, der Bereich Lutschounigkaserne an der Italiener Straße eignet sich bestens für hochwertiges Wohnen. Von kommunalpolitischer und gesellschaftlicher Relevanz ist die Tatsache, dass die Kasernengründe bereits beanspruchter Boden sind, auf dem eine neue Stadtentwicklung generiert werden kann. Das ist extrem wichtig. Wir sind gerade am Verhandeln. Wir sind jedoch optimistisch, einen guten Kompromiss zu erreichen.

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Mit dem „MaxPalais“ wurde jetzt nach 20 Jahren eine große Lücke geschlossen. Es ist ein bedeutendes Stadtviertel für alle Generationen entstanden. Die Anlage passt perfekt in eine Stadt, die es gewohnt ist, sich auch im Sinne von „Villach grenzenlos lebenswert“ um ihre Bürgerinnen und Bürger zu kümmern. Am Westbahnhof ist der Baustart für 2024/25 vorgesehen. Der Schwerpunkt liegt hier auf leistbarem Wohnen. Dafür werden 40 Prozent der Fläche verwendet. Beim NikolaiQuartier ist unsere Stadt in guten Gesprächen mit den Eigentümern. Die Umsetzung sollte 2026/27 anlaufen.

Inwieweit wird im Haushaltsplan 2024 der Markt NEU im Bereich des Kaiser-Josef-Platzes berücksichtigt?
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Bei der Klimaschutz- und Energiearbeit macht jetzt Villach mit der neuen „Klimafit GmbH“ den nächsten Schritt. Was soll damit konkret erreicht werden?

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Villach wächst stark, doch trifft Wachstum auf die Klimasorgen vieler Menschen. Wie bewältigt Villach diesen Spagat?
Villach hat einen Grünanteil von knapp 80 Prozent, der Versiegelungsgrad liegt nachweislich bei etwa neun Prozent. Das ist ein sensationell niedriger Wert und weist schon auf den Spagat hin, den wir schaffen. Immerhin gehört Villach in Österreich zu den am schnellsten wachsenden Städten. Es gilt, noch klüger zu bauen, klüger zu verdichten. Dafür stehen auch unsere neu entstehenden Stadtviertel, in denen in den nächsten Jahren nahezu 1000 Wohnungen auf bereits genützten Flächen errichtet werden. Wer sich gegen Projekte im städtischen Bereich stellt, der hat in Wahrheit die Gesamtsicht auf die Klimafrage aus den Augen verloren.

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