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Sonntag, 5. Mai 2024

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„Wenn es zu dir gehört, kommt es eh zu dir“

Marco Ventre (48), Moderator und Schlagersänger, über Erfolge, Misserfolge, den Ruf aus Wien, seine Kindheit, was ihn grantig macht und was er noch gerne lernen möchte.

Marco Ventre, der neue „Wenn die Musi spielt“-Moderator. Du trittst ein großes Erbe an. Wie kam es eigentlich dazu?
MARCO VENTRE: Überraschend, wie immer bei mir im Leben – natürlich wünscht man sich, irgendwann einmal eine große Sendung zu moderieren, aber ich hätte niemals damit gerechnet, dass man mir die „Musi“ anbietet. Das war nie auf meinem Radar. Doch wenn dich aus Wien dieser berühmte Ruf ereilt, hast du nur zwei Möglichkeiten – ja oder nein. Wenn du nein sagst, bekommst du keine zweite Chance mehr. Es war mir dabei sehr wichtig, sofort das Gespräch mit meinem Vorgänger Arnulf Prasch zu suchen. Du musst ja sagen, hat er gesagt, sonst nehmen sie einen anderen.

„DANN WIRD MAN SCHLAMPERT“
Du stehst ja schon viele Jahre in der Öffentlichkeit, vor einem großen Publikum. Hast Du noch Lampenfieber?
Ja, schon, bis zu einem gewissen Grad ist das aber auch wichtig, weil sich dadurch bei mir die Konzentration erhöht. Angespannt bin ich, nervös nicht. Das wäre ein schlechter Begleiter, weil dann die Gefahr besteht, dass man Fehler macht. Wäre ich nicht aufgeregt, würde ich mir Sorgen machen, weil dann wär’s Routine, dann wird man schlampert. Wenn die Anspannung nachlässt, nach den ersten zwei, drei Minuten, wenn ich mit dem Publikum eins werde, fange ich an, es zu genießen.

„ES WAR EINE SCHÖNE KINDHEIT“
Welche Menschen haben Dich in Deinem Leben nachhaltig beeindruckt beziehungsweise geprägt?
In erster Linie natürlich meine Eltern, die uns, meinem Bruder und mir, praktisch aus dem Nichts heraus – sie haben auf sehr viel verzichtet – so viel bieten konnten. Die Mama war bei uns daheim, Papa hat für uns bis zum Umfallen gehackelt. Wenn man auch nicht viel gehabt hat, war es eine schöne Kindheit. Diese Leistung meiner Eltern ringt mir heute noch großen Respekt ab. Sie haben uns vieles ermöglicht, wir sind auch auf Urlaub gefahren, natürlich nicht irgendwohin weggeflogen.

„AUSSCHLIESSLICH DAS PUBLIKUM“
Mit dem Lied „Ich wollt nur kurz“ und anderen hast Du mit Deiner Band die Schlagerparade gestürmt. Wann ist ein Hit wirklich ein Hit?
Den Hit macht ausschließlich das Publikum. Auch wenn man in der Hitparade oft ganz vorne platziert ist, kann man noch lange nicht von einem Hit sprechen – erst dann, wenn ganz viele Menschen ein Lied zu einem persönlichen Lied machen. Das gelingt selten – mir noch nie.

Wenn Du einmal abwägst – was ist für Dich wichtiger, die Rolle als Moderator oder jene des Unterhaltungskünstlers?
Das möchte ich nicht abwägen, weil es ist so, wie wenn man zwei Kinder hat. Dann kann man auch nicht eines lieber als das andere haben. Ich beschäftige mich nur mit jenen Dingen, die mich erfüllen, die mir Spaß machen, mit denen ich mich identifizieren kann und mich dabei wohl fühle. Und ich fühle mich in beiden und auch anderen Rollen wohl.

WAS MARCO GRANTIG MACHT
Was kann Dich als Moderator grantig machen, wann verstehst keinen Spaß?
Wenn die Gesprächspartner persönlich, untergriffig werden und vor allem dann, wenn über einen geurteilt wird, ohne dass sich das Gegenüber die Mühe macht, mich richtig kennenlernen zu wollen.

„ALLES HAT SEINE ZEIT“
Durch welchen Misserfolg bis Du gereift?
Es hat viele Misserfolge gegeben, natürlich, weil als Junger will man so schnell als möglich vieles erreichen. Das geht aber nicht. Irgendwann einmal habe ich aufgehört, dem nachzulaufen und Erfolge quasi erzwingen zu wollen. Dann ist auf einmal alles wie von alleine gegangen. Wenn es zu dir gehört, kommt es eh zu dir. Und scheinbar war es so. Es heißt nicht umsonst, dass alles im Leben seine Zeit hat.

EINE BERUFSFREIE ZONE
Du warst 2012 mit Babsi Koitz „Dancing Star“. Sie wurde Deine Lebensgefährtin. Wird noch viel getanzt?
Eigentlich nicht mehr viel. Wir haben daheim so etwas wie eine berufsfreie Zone. Da ist Familie. Natürlich wird viel besprochen, aber wir nehmen die Arbeit so gut als möglich nicht mit nach Hause. Ich muss sagen, bei mir hat sich die Leidenschaft fürs Tanzen nicht wirklich entwickelt. Ich bin eher ein Kirchtagstänzer – Polka, Walzer, ein bisschen Discofox.

„GITARRE MÖCHTE ICH NOCH LERNEN“
Was würdest Du gerne noch lernen wollen?

Auf jeden Fall noch Gitarre spielen. Das Schlagzeug habe ich mir selber beigebracht. Akkordeon habe ich eh gelernt, das Keyboard kommt noch dazu. Gitarre deshalb, weil mir da so eine Lagerfeueratmosphäre vorschwebt, mit Freunden zusammensitzen und die Runde mit ein paar Hadern begleiten, nichts Großartiges.

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Marco Ventre (48), Moderator und Schlagersänger, über Erfolge, Misserfolge, den Ruf aus Wien, seine Kindheit, was ihn grantig macht und was er noch gerne lernen möchte.

Marco Ventre, der neue „Wenn die Musi spielt“-Moderator. Du trittst ein großes Erbe an. Wie kam es eigentlich dazu?
MARCO VENTRE: Überraschend, wie immer bei mir im Leben – natürlich wünscht man sich, irgendwann einmal eine große Sendung zu moderieren, aber ich hätte niemals damit gerechnet, dass man mir die „Musi“ anbietet. Das war nie auf meinem Radar. Doch wenn dich aus Wien dieser berühmte Ruf ereilt, hast du nur zwei Möglichkeiten – ja oder nein. Wenn du nein sagst, bekommst du keine zweite Chance mehr. Es war mir dabei sehr wichtig, sofort das Gespräch mit meinem Vorgänger Arnulf Prasch zu suchen. Du musst ja sagen, hat er gesagt, sonst nehmen sie einen anderen.

„DANN WIRD MAN SCHLAMPERT“
Du stehst ja schon viele Jahre in der Öffentlichkeit, vor einem großen Publikum. Hast Du noch Lampenfieber?
Ja, schon, bis zu einem gewissen Grad ist das aber auch wichtig, weil sich dadurch bei mir die Konzentration erhöht. Angespannt bin ich, nervös nicht. Das wäre ein schlechter Begleiter, weil dann die Gefahr besteht, dass man Fehler macht. Wäre ich nicht aufgeregt, würde ich mir Sorgen machen, weil dann wär’s Routine, dann wird man schlampert. Wenn die Anspannung nachlässt, nach den ersten zwei, drei Minuten, wenn ich mit dem Publikum eins werde, fange ich an, es zu genießen.

„ES WAR EINE SCHÖNE KINDHEIT“
Welche Menschen haben Dich in Deinem Leben nachhaltig beeindruckt beziehungsweise geprägt?
In erster Linie natürlich meine Eltern, die uns, meinem Bruder und mir, praktisch aus dem Nichts heraus – sie haben auf sehr viel verzichtet – so viel bieten konnten. Die Mama war bei uns daheim, Papa hat für uns bis zum Umfallen gehackelt. Wenn man auch nicht viel gehabt hat, war es eine schöne Kindheit. Diese Leistung meiner Eltern ringt mir heute noch großen Respekt ab. Sie haben uns vieles ermöglicht, wir sind auch auf Urlaub gefahren, natürlich nicht irgendwohin weggeflogen.

„AUSSCHLIESSLICH DAS PUBLIKUM“
Mit dem Lied „Ich wollt nur kurz“ und anderen hast Du mit Deiner Band die Schlagerparade gestürmt. Wann ist ein Hit wirklich ein Hit?
Den Hit macht ausschließlich das Publikum. Auch wenn man in der Hitparade oft ganz vorne platziert ist, kann man noch lange nicht von einem Hit sprechen – erst dann, wenn ganz viele Menschen ein Lied zu einem persönlichen Lied machen. Das gelingt selten – mir noch nie.

Wenn Du einmal abwägst – was ist für Dich wichtiger, die Rolle als Moderator oder jene des Unterhaltungskünstlers?
Das möchte ich nicht abwägen, weil es ist so, wie wenn man zwei Kinder hat. Dann kann man auch nicht eines lieber als das andere haben. Ich beschäftige mich nur mit jenen Dingen, die mich erfüllen, die mir Spaß machen, mit denen ich mich identifizieren kann und mich dabei wohl fühle. Und ich fühle mich in beiden und auch anderen Rollen wohl.

WAS MARCO GRANTIG MACHT
Was kann Dich als Moderator grantig machen, wann verstehst keinen Spaß?
Wenn die Gesprächspartner persönlich, untergriffig werden und vor allem dann, wenn über einen geurteilt wird, ohne dass sich das Gegenüber die Mühe macht, mich richtig kennenlernen zu wollen.

„ALLES HAT SEINE ZEIT“
Durch welchen Misserfolg bis Du gereift?
Es hat viele Misserfolge gegeben, natürlich, weil als Junger will man so schnell als möglich vieles erreichen. Das geht aber nicht. Irgendwann einmal habe ich aufgehört, dem nachzulaufen und Erfolge quasi erzwingen zu wollen. Dann ist auf einmal alles wie von alleine gegangen. Wenn es zu dir gehört, kommt es eh zu dir. Und scheinbar war es so. Es heißt nicht umsonst, dass alles im Leben seine Zeit hat.

EINE BERUFSFREIE ZONE
Du warst 2012 mit Babsi Koitz „Dancing Star“. Sie wurde Deine Lebensgefährtin. Wird noch viel getanzt?
Eigentlich nicht mehr viel. Wir haben daheim so etwas wie eine berufsfreie Zone. Da ist Familie. Natürlich wird viel besprochen, aber wir nehmen die Arbeit so gut als möglich nicht mit nach Hause. Ich muss sagen, bei mir hat sich die Leidenschaft fürs Tanzen nicht wirklich entwickelt. Ich bin eher ein Kirchtagstänzer – Polka, Walzer, ein bisschen Discofox.

„GITARRE MÖCHTE ICH NOCH LERNEN“
Was würdest Du gerne noch lernen wollen?

Auf jeden Fall noch Gitarre spielen. Das Schlagzeug habe ich mir selber beigebracht. Akkordeon habe ich eh gelernt, das Keyboard kommt noch dazu. Gitarre deshalb, weil mir da so eine Lagerfeueratmosphäre vorschwebt, mit Freunden zusammensitzen und die Runde mit ein paar Hadern begleiten, nichts Großartiges.

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