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Sonntag, 28. April 2024

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Saubere Entwicklung in der Reinraumtechnik, II

Ein äußerst wichtiger Teil der Hochtechnologiebranche ist die sehr komplexe Reinraumtechnik. Hier kooperieren Industrie, KMUs und Zulieferbetriebe eng miteinander. Zudem eröffnet sie nicht nur enorme Entwicklungschancen für Betriebe, sondern ermöglicht den Beschäftigten beachtliche Karrieremöglichkeiten. Seniorchef Josef Ortner, Reinraumtechnik Ortner, Villach, erläutert nachfolgend die aktuelle Situation, Visionen und die wichtige Rolle der Branche im wirtschaftlichen Gesamtgefüge.

Josef Ortner:
Beweggrund und Ziel dieses Berichtes ist es, einerseits einen Einblick in die Arbeit und Besonderheiten einer Hochtechnologiebranche zu geben, und andererseits eine Art von Meinungsbildung in Bezug auf wirtschaftliche Systeme, die Zusammenarbeit zwischen Industrie und KMU sowie der notwendigen Zulieferkette „Supply Chain“ zu betreiben. Es gilt aber auch die Einstellung zu Job und Leistung zu behandeln, ebenso wie die Karriere- und Entwicklungschancen aufzuzeigen. Schlussendlich geht es auch darum, im Südalpenraum das wirtschaftliche Stärkefeld Elektronik/Mikroelektronik zu fördern, alternative Synergie-Stärkefelder zu entwickeln sowie eine Zuliefer-Kompetenzregion im Alpen-Adria-Raum zu schaffen.

Einblicke in die Vielfalt der Reinraumtechnik und das Mysterium Facharbeiter
Grundlage der Betrachtung, und somit auch der rote Faden, ist die Reinraumtechnik in all ihrer Bandbreite. Wenn von Reinräumen gesprochen wird, assoziiert man üblicherweise Produktions- und Arbeitsbereiche in der Mikro-Chip-Industrie wie auch in der Pharma-Industrie sowie den Operationssälen in Kliniken. Die Reinraumbranche ist aber viel breiter gefächert. Es gibt heute kaum Produkte, die, zumindest in der Zuliefer- und Komponentenbetrachtung, nicht unter spezifisch reinen Bedingungen hergestellt oder verarbeitet werden. Die Bandbreite ist sehr umfangreich und umfasst beispielsweise die gesamte Lebensmittelherstellung, die Kunststoff und Automobilindustrie, die Luft- und Raumfahrt, den Laborbereich inklusiv der Tierforschung, die Hochsicherheitslabore, den Medizin- Krankenhaus- und Pflegebereich, den Maschinen- und Apparatebau bis hin zur Textilindustrie inklusiv der Reinigung und Wiederaufbereitung.

Mehr als einhundert Berufe
All diese Branchen brauchen Serviceorganisationen und Dienstleister für die Aufrechterhaltung der geforderten Reinheit. Ob partikuläre Verschmutzung oder mikrobiologischer Einflüsse. Um alle Anforderungen bzgl. der spezifischen Reinheit sicherstellen zu können, umfasst die Reinraumtechnik mehr als einhundert Berufe und Kernkompetenzen, von klassischen Handwerksberufen bis hin zu hochkomplexen Engineering-Kenntnissen. Es gibt kein auf Reinraumtechnik ausgelegtes Studium und keinen Lehrberuf, sondern lediglich branchenbezogene Kurse, Seminare oder Konferenzen, welche für die Kompetenzgewinnung genutzt werden können. Im Wesentlichen geht es aber um ein Lernen im Job, das heißt, einen Kompetenzaufbau im Zuge von Projektumsetzungen. Voraussetzung dafür ist „Lernwille“ und „Lernfähigkeit“, wobei eines allein nicht ausreicht. Zusätzlich stehen ein hohes Verantwortungsbewusstsein und Verständnis für die jeweiligen Kundenspezifika im Vordergrund.

Große Herausforderung: Unterschiedliche Branchen
Eines der großen Probleme und somit auch eine große Herausforderung der Reinraumtechnik ist, dass die unterschiedlichen Branchen und Marktsegmente teilweise gravierende Unterschiede in den Reinraumanforderungen aufweisen. Geht es zum Beispiel in der Mikroelektronik (fast) ausschließlich um mikroskopisch kleine Partikel, so beschäftigt sich der Pharmamarkt und der medizinische Bereich (fast) ausschließlich mit Viren, Bakterien und mikrobiellen Erregern. Die Backwarenindustrie stört sich vorwiegend an Schimmelsporen, während die Fleisch- und Milchwarenhersteller die Gefahr in breiten biologischen Verunreinigungen bewertet. Im Bereich der Hochsicherheitslabore und Quarantänestationen beschäftigt die Betreiber die Angst, dass gefährliche Erreger freigesetzt werden können. In all den Anwendungsfeldern gilt es, die jeweilige Reinheit zu definieren und die entsprechenden Maßnahmen zu setzen beziehungsweise individuelle Lösungen auszuarbeiten.

Wertvolle Erfahrungen
So schwierig es auch sein mag, sich mit den (teilweise eklatanten) Unterschieden auseinander zu setzen, so wertvoll und chancenreich sind die erlangten Erfahrungen. Um in der Halbleiterindustrie Investitionen von vielen Millionen Euro innerhalb weniger Monate zu realisieren, bedarf es hoher Planungs- und Entscheidungskompetenz, aber auch extremer Flexibilität. Änderungs- und Anpassungsbereitschaft sind dafür eine Grundvoraussetzung. Im Gegensatz bedarf es in der Pharmabranche Ruhe, Ausdauer und das Verständnis, dass alle einflussnehmende Anlagen, Geräte, Raumgestaltung und Abläufe bis ins kleinste Detail berechnet, geplant und freigegeben werden müssen. Da es sich oftmals um lebenswichtige Medikamente handelt, sind die Prüf- und Freigabeprozesse teilweise langwierig und kompliziert.

Berufe, Fachbereiche und Kompetenzen in der Reinraumbranche
Installations- und Bauelektrik, Elektroniker, Programmierer, Gas-Wasser-Heizungs- Installateur, Kältetechniker, Feinmechaniker, Bodenleger, Maler, Beschichter, Mechatroniker, Metall-Verarbeiter, Feinblechbearbeiter, Klima & Lüftungstechniker, Filtertechniker, Messtechniker, Kunststoffverarbeiter, Innenausbau, Schweißer, Rohrleitungsbau. Reinmedientechnik, Dekontaminationstechnik, Logistiker, Automatisier, Architekten, Fachgewerkplaner, Entsorgungstechnik, Schall-& Schwingungstechnik, Glaser, Tischler, Mikrobiologen, Reingastechnik, 3-D Drucktechnik, Chemiker, Gebäudereinigung, Qualifizierer, Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung, Lagerlogistik, Absorptionstechnik, Statiker, Abwassertechnik, Sterilisationstechnik, Inbetriebnahme Technik, Monteure, Integrationstechnik, u.v.m.

Karriere- und Entwicklungschancen
Die oben genannten Berufe erwecken den Eindruck, dass es sich ausschließlich um technische Kompetenzen handelt. Sicherlich spielt die Technik, vor allem in der Errichtungsphase, eine wichtige Rolle, aber um Reinräume zu planen, zu errichten und zu betreiben bedarf es Feingefühl, vernetztes Denken und Verständnis für die Arbeits- und Fertigungsprozesse. Unabhängig von Geschlecht, Alter oder Ausbildung bietet die Reinraumbranche eine außergewöhnliche Karrierevielfalt sowie die Chance der persönlichen Weiterentwicklung auf verschiedenen Ebenen.

Reinraumbranche bietet große berufliche Chancen
Unter dem Motto „Erfolg hat man dann, wenn man mehr tut als notwendig, und das immer“. Mehr heißt aber nicht zwingend, „mehr oder länger arbeiten“. Mehr hat viele Facetten und kann auch mit Flexibilität, Verantwortungsbereitschaft, Loyalität, Pflichtbewusstsein, Teamfähigkeit, Durchhaltevermögen, Interesse, Lernbereitschaft, Kooperationsfähigkeit und vielem mehr assoziieret werden. Der Begriff „notwendig“ ist nicht leicht verständlich und führt manchmal zur Überzeugung, dass eine normale gute Arbeit schon mehr ist als notwendig und sich daraus schon eine Karriere ableitet. In der Reinraumbranche, quer durch die gesamte Wertschöpfungstiefe, gibt es viele Beispiele wo Frauen und Männer, ob mit Lehrberuf oder mittlerer sowie höherer Schulausbildung, sich zu Vorarbeitern, Bereichsleitern oder Managern entwickelt haben. Kaum ein anderes Marktsegment bietet dazu größere Chancen als die Reinraumbranche.

Vehicle Philosophie
Für viele klein- und mittelständische Unternehmen ist es schwer, ohne Referenzen einen Auftrag im Bereich der Reinraumtechnik zu bekommen oder bei Industriekunden als Lieferant gelistet zu werden. Zudem kommt es vor, dass viele Betriebe keine oder zu geringe Erfahrung in den angepeilten Branchen haben und deshalb manchmal zu früh das Handtuch werfen. Es gibt das Bestreben, eine „Zuliefer- Kompetenzregion für reine Produktionen“ im Alpen-Adria-Raum zu entwickeln. Die Vehicle Philosophie beinhaltet die Strategie, dass KMUs, Start-ups oder Dienstleister sich etablierten Unternehmen als Sub-Partner (Kooperationspartner) anbieten und die Besonderheiten der branchenbezogenen Reinraumtechnik erlernen, um dann mit ausreichenden Referenzen den Zugang zur Lieferantenlistung zu erreichen. Eine der größten Chancen für Unternehmen, unabhängig von Größe und Fachbereich, liegt in der Kooperationsbereitschaft. Kooperation neu gedacht und gelebt motiviert nicht nur die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sondern birgt auch große wirtschaftliche Vorteile.

Vom Reinraumbau zum Apparatebau
Vor etwa 40 Jahren widmeten wir als Ortner uns der Idee, Reinräume für die Mikroelektronik zu planen und zu bauen. Diese Aufgabe verfolgten wir über 10 Jahre lang und spezialisierten uns auf die Kompetenzen der Reinräume inklusiv der Errichtung notwendiger Infrastrukturanlagen. Außerdem waren wir stets bereit, mit unseren Kunden mitzugehen und internationale Märkte und Kulturen kennenzulernen. In einem mitarbeitereinbezogenen Strategieprozess haben wir uns entschieden, das Unternehmen mit einem zweiten Standbein zu erweitern. Die Entscheidung war, neben dem Reinraumbau eine Division Apparatebau zu entwickeln. Heute entwickelt Ortner Apparate, Geräte und Reinraumanlagen für die Live Science Branche, den Pharma- und Medizin Markt, der Lebensmittelverarbeitungs- Branche und den Hochsicherheitslaboren. Ortner agiert weltweit und investiert laufend in Forschung und Entwicklung und arbeitet auf unterschiedlichen Ebenen mit Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen zusammen. Mit den Leistungsspektrum des Reinraumbaus und des Apparatebaus ergeben sich für berufstätige Menschen, unabhängig des Alters, des Geschlechts oder der Ausbildung, hochinteressante Betätigungsfelder. Je nach Neigung oder persönlicher Entwicklung können Mitarbeiter sich innerhalb der Abteilungen verändern und internationale Erfahrungen sammeln, um so ihre ideale Aufgabe zu finden.

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Saubere Entwicklung in der Reinraumtechnik, II

Ein äußerst wichtiger Teil der Hochtechnologiebranche ist die sehr komplexe Reinraumtechnik. Hier kooperieren Industrie, KMUs und Zulieferbetriebe eng miteinander. Zudem eröffnet sie nicht nur enorme Entwicklungschancen für Betriebe, sondern ermöglicht den Beschäftigten beachtliche Karrieremöglichkeiten. Seniorchef Josef Ortner, Reinraumtechnik Ortner, Villach, erläutert nachfolgend die aktuelle Situation, Visionen und die wichtige Rolle der Branche im wirtschaftlichen Gesamtgefüge.

Josef Ortner:
Beweggrund und Ziel dieses Berichtes ist es, einerseits einen Einblick in die Arbeit und Besonderheiten einer Hochtechnologiebranche zu geben, und andererseits eine Art von Meinungsbildung in Bezug auf wirtschaftliche Systeme, die Zusammenarbeit zwischen Industrie und KMU sowie der notwendigen Zulieferkette „Supply Chain“ zu betreiben. Es gilt aber auch die Einstellung zu Job und Leistung zu behandeln, ebenso wie die Karriere- und Entwicklungschancen aufzuzeigen. Schlussendlich geht es auch darum, im Südalpenraum das wirtschaftliche Stärkefeld Elektronik/Mikroelektronik zu fördern, alternative Synergie-Stärkefelder zu entwickeln sowie eine Zuliefer-Kompetenzregion im Alpen-Adria-Raum zu schaffen.

Einblicke in die Vielfalt der Reinraumtechnik und das Mysterium Facharbeiter
Grundlage der Betrachtung, und somit auch der rote Faden, ist die Reinraumtechnik in all ihrer Bandbreite. Wenn von Reinräumen gesprochen wird, assoziiert man üblicherweise Produktions- und Arbeitsbereiche in der Mikro-Chip-Industrie wie auch in der Pharma-Industrie sowie den Operationssälen in Kliniken. Die Reinraumbranche ist aber viel breiter gefächert. Es gibt heute kaum Produkte, die, zumindest in der Zuliefer- und Komponentenbetrachtung, nicht unter spezifisch reinen Bedingungen hergestellt oder verarbeitet werden. Die Bandbreite ist sehr umfangreich und umfasst beispielsweise die gesamte Lebensmittelherstellung, die Kunststoff und Automobilindustrie, die Luft- und Raumfahrt, den Laborbereich inklusiv der Tierforschung, die Hochsicherheitslabore, den Medizin- Krankenhaus- und Pflegebereich, den Maschinen- und Apparatebau bis hin zur Textilindustrie inklusiv der Reinigung und Wiederaufbereitung.

Mehr als einhundert Berufe
All diese Branchen brauchen Serviceorganisationen und Dienstleister für die Aufrechterhaltung der geforderten Reinheit. Ob partikuläre Verschmutzung oder mikrobiologischer Einflüsse. Um alle Anforderungen bzgl. der spezifischen Reinheit sicherstellen zu können, umfasst die Reinraumtechnik mehr als einhundert Berufe und Kernkompetenzen, von klassischen Handwerksberufen bis hin zu hochkomplexen Engineering-Kenntnissen. Es gibt kein auf Reinraumtechnik ausgelegtes Studium und keinen Lehrberuf, sondern lediglich branchenbezogene Kurse, Seminare oder Konferenzen, welche für die Kompetenzgewinnung genutzt werden können. Im Wesentlichen geht es aber um ein Lernen im Job, das heißt, einen Kompetenzaufbau im Zuge von Projektumsetzungen. Voraussetzung dafür ist „Lernwille“ und „Lernfähigkeit“, wobei eines allein nicht ausreicht. Zusätzlich stehen ein hohes Verantwortungsbewusstsein und Verständnis für die jeweiligen Kundenspezifika im Vordergrund.

Große Herausforderung: Unterschiedliche Branchen
Eines der großen Probleme und somit auch eine große Herausforderung der Reinraumtechnik ist, dass die unterschiedlichen Branchen und Marktsegmente teilweise gravierende Unterschiede in den Reinraumanforderungen aufweisen. Geht es zum Beispiel in der Mikroelektronik (fast) ausschließlich um mikroskopisch kleine Partikel, so beschäftigt sich der Pharmamarkt und der medizinische Bereich (fast) ausschließlich mit Viren, Bakterien und mikrobiellen Erregern. Die Backwarenindustrie stört sich vorwiegend an Schimmelsporen, während die Fleisch- und Milchwarenhersteller die Gefahr in breiten biologischen Verunreinigungen bewertet. Im Bereich der Hochsicherheitslabore und Quarantänestationen beschäftigt die Betreiber die Angst, dass gefährliche Erreger freigesetzt werden können. In all den Anwendungsfeldern gilt es, die jeweilige Reinheit zu definieren und die entsprechenden Maßnahmen zu setzen beziehungsweise individuelle Lösungen auszuarbeiten.

Wertvolle Erfahrungen
So schwierig es auch sein mag, sich mit den (teilweise eklatanten) Unterschieden auseinander zu setzen, so wertvoll und chancenreich sind die erlangten Erfahrungen. Um in der Halbleiterindustrie Investitionen von vielen Millionen Euro innerhalb weniger Monate zu realisieren, bedarf es hoher Planungs- und Entscheidungskompetenz, aber auch extremer Flexibilität. Änderungs- und Anpassungsbereitschaft sind dafür eine Grundvoraussetzung. Im Gegensatz bedarf es in der Pharmabranche Ruhe, Ausdauer und das Verständnis, dass alle einflussnehmende Anlagen, Geräte, Raumgestaltung und Abläufe bis ins kleinste Detail berechnet, geplant und freigegeben werden müssen. Da es sich oftmals um lebenswichtige Medikamente handelt, sind die Prüf- und Freigabeprozesse teilweise langwierig und kompliziert.

Berufe, Fachbereiche und Kompetenzen in der Reinraumbranche
Installations- und Bauelektrik, Elektroniker, Programmierer, Gas-Wasser-Heizungs- Installateur, Kältetechniker, Feinmechaniker, Bodenleger, Maler, Beschichter, Mechatroniker, Metall-Verarbeiter, Feinblechbearbeiter, Klima & Lüftungstechniker, Filtertechniker, Messtechniker, Kunststoffverarbeiter, Innenausbau, Schweißer, Rohrleitungsbau. Reinmedientechnik, Dekontaminationstechnik, Logistiker, Automatisier, Architekten, Fachgewerkplaner, Entsorgungstechnik, Schall-& Schwingungstechnik, Glaser, Tischler, Mikrobiologen, Reingastechnik, 3-D Drucktechnik, Chemiker, Gebäudereinigung, Qualifizierer, Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung, Lagerlogistik, Absorptionstechnik, Statiker, Abwassertechnik, Sterilisationstechnik, Inbetriebnahme Technik, Monteure, Integrationstechnik, u.v.m.

Karriere- und Entwicklungschancen
Die oben genannten Berufe erwecken den Eindruck, dass es sich ausschließlich um technische Kompetenzen handelt. Sicherlich spielt die Technik, vor allem in der Errichtungsphase, eine wichtige Rolle, aber um Reinräume zu planen, zu errichten und zu betreiben bedarf es Feingefühl, vernetztes Denken und Verständnis für die Arbeits- und Fertigungsprozesse. Unabhängig von Geschlecht, Alter oder Ausbildung bietet die Reinraumbranche eine außergewöhnliche Karrierevielfalt sowie die Chance der persönlichen Weiterentwicklung auf verschiedenen Ebenen.

Reinraumbranche bietet große berufliche Chancen
Unter dem Motto „Erfolg hat man dann, wenn man mehr tut als notwendig, und das immer“. Mehr heißt aber nicht zwingend, „mehr oder länger arbeiten“. Mehr hat viele Facetten und kann auch mit Flexibilität, Verantwortungsbereitschaft, Loyalität, Pflichtbewusstsein, Teamfähigkeit, Durchhaltevermögen, Interesse, Lernbereitschaft, Kooperationsfähigkeit und vielem mehr assoziieret werden. Der Begriff „notwendig“ ist nicht leicht verständlich und führt manchmal zur Überzeugung, dass eine normale gute Arbeit schon mehr ist als notwendig und sich daraus schon eine Karriere ableitet. In der Reinraumbranche, quer durch die gesamte Wertschöpfungstiefe, gibt es viele Beispiele wo Frauen und Männer, ob mit Lehrberuf oder mittlerer sowie höherer Schulausbildung, sich zu Vorarbeitern, Bereichsleitern oder Managern entwickelt haben. Kaum ein anderes Marktsegment bietet dazu größere Chancen als die Reinraumbranche.

Vehicle Philosophie
Für viele klein- und mittelständische Unternehmen ist es schwer, ohne Referenzen einen Auftrag im Bereich der Reinraumtechnik zu bekommen oder bei Industriekunden als Lieferant gelistet zu werden. Zudem kommt es vor, dass viele Betriebe keine oder zu geringe Erfahrung in den angepeilten Branchen haben und deshalb manchmal zu früh das Handtuch werfen. Es gibt das Bestreben, eine „Zuliefer- Kompetenzregion für reine Produktionen“ im Alpen-Adria-Raum zu entwickeln. Die Vehicle Philosophie beinhaltet die Strategie, dass KMUs, Start-ups oder Dienstleister sich etablierten Unternehmen als Sub-Partner (Kooperationspartner) anbieten und die Besonderheiten der branchenbezogenen Reinraumtechnik erlernen, um dann mit ausreichenden Referenzen den Zugang zur Lieferantenlistung zu erreichen. Eine der größten Chancen für Unternehmen, unabhängig von Größe und Fachbereich, liegt in der Kooperationsbereitschaft. Kooperation neu gedacht und gelebt motiviert nicht nur die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sondern birgt auch große wirtschaftliche Vorteile.

Vom Reinraumbau zum Apparatebau
Vor etwa 40 Jahren widmeten wir als Ortner uns der Idee, Reinräume für die Mikroelektronik zu planen und zu bauen. Diese Aufgabe verfolgten wir über 10 Jahre lang und spezialisierten uns auf die Kompetenzen der Reinräume inklusiv der Errichtung notwendiger Infrastrukturanlagen. Außerdem waren wir stets bereit, mit unseren Kunden mitzugehen und internationale Märkte und Kulturen kennenzulernen. In einem mitarbeitereinbezogenen Strategieprozess haben wir uns entschieden, das Unternehmen mit einem zweiten Standbein zu erweitern. Die Entscheidung war, neben dem Reinraumbau eine Division Apparatebau zu entwickeln. Heute entwickelt Ortner Apparate, Geräte und Reinraumanlagen für die Live Science Branche, den Pharma- und Medizin Markt, der Lebensmittelverarbeitungs- Branche und den Hochsicherheitslaboren. Ortner agiert weltweit und investiert laufend in Forschung und Entwicklung und arbeitet auf unterschiedlichen Ebenen mit Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen zusammen. Mit den Leistungsspektrum des Reinraumbaus und des Apparatebaus ergeben sich für berufstätige Menschen, unabhängig des Alters, des Geschlechts oder der Ausbildung, hochinteressante Betätigungsfelder. Je nach Neigung oder persönlicher Entwicklung können Mitarbeiter sich innerhalb der Abteilungen verändern und internationale Erfahrungen sammeln, um so ihre ideale Aufgabe zu finden.

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