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Freitag, 18. Juli 2025

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Buzgi: Viel mehr als nur Elvis im Kärntner Anzug

Elvis-Interpret, Sänger, Schauspieler, Kabarettist und Freund des gepflegten Dialekts: Das Gailtaler Multitalent Michael Buchacher hat mit dem „Buzgi“ eine Kunstfigur mit Kultcharakter geschaffen.

Michael Buchacher, du bist – unter anderem – Kärntens bekanntester Elvis-Interpret. Wie kam es dazu?
Buchacher: Elvis hat mich schon als Kind begeistert. Allerdings war ich damals alles andere als musikalisch. Erst später, beim Bundesheer, habe ich angefangen, unter der Dusche zu singen. Und da hat dann ein Kollege zu mir gesagt, ich solle doch in Villach bei so einem Karaoke-Wettbewerb mitmachen. Den habe ich dann gewonnen. Von da an habe ich mit Elvis-Liedern weitergemacht und ab und zu Auftritte gehabt.

„BUZGI“ ODER „PUTZ DI“
Wann ist aus Michael Buchacher der Buzgi geworden?

Buzgi war schon als Kind mein Spitzname und setzt sich vermutlich aus Buchacher und „putzig“ zusammen, was mich damals eher geärgert hat. Aber als die Auftritte dann mehr wurden, habe ich ihn als Künstlername genommen. Einerseits, weil er sehr eingängig ist, aber auch, weil im Gailtal gleich mehrere Leute Michael Buchacher heißen. Allerdings hat mich Peter Rapp einmal korrigiert, als ich in der Brieflos-Show zu Gast war. Er hat mir gesagt, ich hätte mich nur verhört und eigentlich würden die Leute „putz di“ zu mir sagen [lacht].

BUZGI ALS SONGWRITER
Du schreibst auch eigene Lieder. Hat das Covern irgendwann nicht mehr gereicht?

Ich glaube, das liegt in der Natur der Sache. Natürlich ist es spannend, so nah wie möglich am Original dahinzukratzen. Aber richtig interessant wird es erst, wenn man etwas neu interpretiert oder gleich was ganz Eigenes macht. Da arbeite ich sehr eng mit meinem Produzenten zusammen, der auch schon für Reinhard Fendrich gearbeitet hat. Ich schreib die Texte und er die Musik dazu, das funktioniert wunderbar.

MODISCH STILSICHER
Neben der Musik ist Buzgi für seine ausgefallenen Outfits bekannt. Wer macht die für dich?

Mein erstes Elvis-Gewand hat mir ein Schneider beim Bundesheer gemacht, nach der Vorlage eines billigen Elvis-Kostüms aus dem ORF-Fundus. Später dann habe ich mir in Amerika ein richtiges gekauft, von den Leuten, die schon für Elvis geschneidert haben. Irgendwann habe ich dann den Thomas Rettl getroffen. Damals hatte ich gerade ein neues Projekt am Laufen: Kärntner Lieder im Elvis-Stil. So ist dann mein Kärntner-Elvis-Anzug entstanden, der braune mit den Blümchen.

SHERLOCK RETTL UND DIE NACHHALTIGKEIT
Thomas Rettl macht dir dein Outfit. Machst du auch was für ihn?

Ja, immer wieder. Uns verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Ob beim Rettl Romantik Kirchtag oder anderweitig. Derzeit arbeiten wir gerade an einem neuen Projekt. Da bin ich als Sherlock Rettl im Detektiv-Outfit unterwegs und besuche die verschiedenen Produktionsstätten, um sie auf ihre Nachhaltigkeit zu überprüfen.

DEN DIALEKT PFLEGEN
Du schlüpfst überhaupt gerne in andere Rollen, auch online. Was inspiriert dich zu deinen kabarettistischen Video-Sketches?

Derzeit mache ich gerade eine Serie mit kurzen Videos mit dem Aufhänger „Im Gailtål såg ma nit…“. Darin versuche ich, alte Gailtaler Ausdrücke zu pflegen. Oft ist es ja so, dass jemand in die große weite Welt hinaus geht und – zack – wenn sie heim kommen, können sie nicht mehr reden. Oder passen sich an. Das finde ich schade.

„KABARETT LEBT VON DER ÜBERTREIBUNG“
Wie entwickelst du deine Figuren?
In der genannten Video-Serie kommen vermehrt Herta und Erwin zum Zug. Die sind so, wie ich mir ein überspitztes älteres Ehepaar vorstelle. Ich glaube, das Theater und das Kabarett leben von der Übertreibung, von Klischees. Lässt man das weg, wird es entweder total witzlos oder eine intellektuelle Denkübung. Dafür verkleide ich mich lieber als Doktor mit dicken Brillen und sage dann einen höchst gescheiten Satz, über den man etwas länger nachdenken muss. Generell versuche ich aber ständig etwas Neues zu machen. Sonst wird’s ja fad.

DREI MAL LIVE IN VILLACH
Fad wird dir diesen Sommer sicher nicht. Kann man dich auch in Villach erleben?
Auf jeden Fall. Ich bin jeweils im Juli und im September im Hotel Seven zu Gast. Und natürlich am 30. Juli beim Rettl Romantik Kirchtag im McMullens. Da spiele ich dann eigene Lieder, lese vielleicht ein Gedicht vor – und singe natürlich den einen oder anderen Song von Elvis Presley.

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Buzgi: Viel mehr als nur Elvis im Kärntner Anzug

Elvis-Interpret, Sänger, Schauspieler, Kabarettist und Freund des gepflegten Dialekts: Das Gailtaler Multitalent Michael Buchacher hat mit dem „Buzgi“ eine Kunstfigur mit Kultcharakter geschaffen.

Michael Buchacher, du bist – unter anderem – Kärntens bekanntester Elvis-Interpret. Wie kam es dazu?
Buchacher: Elvis hat mich schon als Kind begeistert. Allerdings war ich damals alles andere als musikalisch. Erst später, beim Bundesheer, habe ich angefangen, unter der Dusche zu singen. Und da hat dann ein Kollege zu mir gesagt, ich solle doch in Villach bei so einem Karaoke-Wettbewerb mitmachen. Den habe ich dann gewonnen. Von da an habe ich mit Elvis-Liedern weitergemacht und ab und zu Auftritte gehabt.

„BUZGI“ ODER „PUTZ DI“
Wann ist aus Michael Buchacher der Buzgi geworden?

Buzgi war schon als Kind mein Spitzname und setzt sich vermutlich aus Buchacher und „putzig“ zusammen, was mich damals eher geärgert hat. Aber als die Auftritte dann mehr wurden, habe ich ihn als Künstlername genommen. Einerseits, weil er sehr eingängig ist, aber auch, weil im Gailtal gleich mehrere Leute Michael Buchacher heißen. Allerdings hat mich Peter Rapp einmal korrigiert, als ich in der Brieflos-Show zu Gast war. Er hat mir gesagt, ich hätte mich nur verhört und eigentlich würden die Leute „putz di“ zu mir sagen [lacht].

BUZGI ALS SONGWRITER
Du schreibst auch eigene Lieder. Hat das Covern irgendwann nicht mehr gereicht?

Ich glaube, das liegt in der Natur der Sache. Natürlich ist es spannend, so nah wie möglich am Original dahinzukratzen. Aber richtig interessant wird es erst, wenn man etwas neu interpretiert oder gleich was ganz Eigenes macht. Da arbeite ich sehr eng mit meinem Produzenten zusammen, der auch schon für Reinhard Fendrich gearbeitet hat. Ich schreib die Texte und er die Musik dazu, das funktioniert wunderbar.

MODISCH STILSICHER
Neben der Musik ist Buzgi für seine ausgefallenen Outfits bekannt. Wer macht die für dich?

Mein erstes Elvis-Gewand hat mir ein Schneider beim Bundesheer gemacht, nach der Vorlage eines billigen Elvis-Kostüms aus dem ORF-Fundus. Später dann habe ich mir in Amerika ein richtiges gekauft, von den Leuten, die schon für Elvis geschneidert haben. Irgendwann habe ich dann den Thomas Rettl getroffen. Damals hatte ich gerade ein neues Projekt am Laufen: Kärntner Lieder im Elvis-Stil. So ist dann mein Kärntner-Elvis-Anzug entstanden, der braune mit den Blümchen.

SHERLOCK RETTL UND DIE NACHHALTIGKEIT
Thomas Rettl macht dir dein Outfit. Machst du auch was für ihn?

Ja, immer wieder. Uns verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Ob beim Rettl Romantik Kirchtag oder anderweitig. Derzeit arbeiten wir gerade an einem neuen Projekt. Da bin ich als Sherlock Rettl im Detektiv-Outfit unterwegs und besuche die verschiedenen Produktionsstätten, um sie auf ihre Nachhaltigkeit zu überprüfen.

DEN DIALEKT PFLEGEN
Du schlüpfst überhaupt gerne in andere Rollen, auch online. Was inspiriert dich zu deinen kabarettistischen Video-Sketches?

Derzeit mache ich gerade eine Serie mit kurzen Videos mit dem Aufhänger „Im Gailtål såg ma nit…“. Darin versuche ich, alte Gailtaler Ausdrücke zu pflegen. Oft ist es ja so, dass jemand in die große weite Welt hinaus geht und – zack – wenn sie heim kommen, können sie nicht mehr reden. Oder passen sich an. Das finde ich schade.

„KABARETT LEBT VON DER ÜBERTREIBUNG“
Wie entwickelst du deine Figuren?
In der genannten Video-Serie kommen vermehrt Herta und Erwin zum Zug. Die sind so, wie ich mir ein überspitztes älteres Ehepaar vorstelle. Ich glaube, das Theater und das Kabarett leben von der Übertreibung, von Klischees. Lässt man das weg, wird es entweder total witzlos oder eine intellektuelle Denkübung. Dafür verkleide ich mich lieber als Doktor mit dicken Brillen und sage dann einen höchst gescheiten Satz, über den man etwas länger nachdenken muss. Generell versuche ich aber ständig etwas Neues zu machen. Sonst wird’s ja fad.

DREI MAL LIVE IN VILLACH
Fad wird dir diesen Sommer sicher nicht. Kann man dich auch in Villach erleben?
Auf jeden Fall. Ich bin jeweils im Juli und im September im Hotel Seven zu Gast. Und natürlich am 30. Juli beim Rettl Romantik Kirchtag im McMullens. Da spiele ich dann eigene Lieder, lese vielleicht ein Gedicht vor – und singe natürlich den einen oder anderen Song von Elvis Presley.

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