7.7 C
Villach
Freitag, 21. März 2025

Unabhängiges Stadt-Umland-Magazin

St. Agathen: In größtem Biomasseheizwerk „brennt“ jetzt der dritte Kelag-Kessel

Nachdem wenige Tage zuvor ein spezielles Online-Tool für den künftigen Ausbau der Fernwärmeleitungen als Basis für die Entwicklung städtischer Konzepte präsentiert wurde, folgte nunmehr für die Nutzung erneuerbarer Energie und als weiterer Drehpunkt zur nachhaltigen Energiewende in Villach-St. Agathen die Inbetriebnahme des dritten Kelag-Biomasseheizkessels.

Der neue große Biomassekessel verfügt über eine Leistung von 12 MW und liefert pro Jahr rund 50 Millionen Kilowattstunden Wärme ins Fernwärmenetz der Kelag Energie & Wärme. Zum Vergleich: Das entspricht dem Bedarf aller Fernwärmeabnehmer in Spittal an der Drau und Velden. In den dritten Biomasseheizkessel wurden bei einer Bauzeit von eineinhalb Jahren rund 11,5 Millionen Euro investiert. In diesem Heizwerk verfügt die Kelag Energie & Wärme nun über insgesamt 28 MW nachhaltige Erzeugungskapazität; es ist das größte Biomasseheizwerk des Unternehmens.

Wertschöpfung in Kärnten. „Mit der Inbetriebnahme des großen Biomassekessels tragen wir zum Klimaschutz bei, stärken den Wirtschaftsstandort, erzielen und ermöglichen regionale Wertschöpfung. Unser Tochterunternehmen Kelag Energie & Wärme kauft in Kärnten pro Jahr um 20 Millionen Euro Abwärme von Industriebetrieben und Biomasse von Forstbetrieben. Das sichert hunderte Arbeitsplätze. Mit dem Ausbau der Fernwärme bleibt die Wertschöpfung in unserer Region. Die Umstellung der Wärmeversorgung von fossiler Energie auf erneuerbare Energie ist ein zentrales Element der Energiewende“, betonte Kelag-Vorstand Reinhard Draxler.

Mutige Entscheidung vor 40 Jahren. Die Planungen und der Ausbau der Fernwärme in Villach begannen vor 40 Jahren mit dem Konzept, industrielle Abwärme zu nutzen. „Das war damals eine sehr mutige, wichtige Entscheidung, weil niemand absehen konnte, wie sich die Fernwärme entwickeln würde. Im Jahr 2007 trafen wir die Entscheidung, die Fernwärme Villach so weit wie möglich auf erneuerbare Energie aus industrieller Abwärme und Biomasse umzustellen. Zusätzlich haben wir massiv in den Netzausbau investiert, parallel zur dynamischen Entwicklung in der Stadt Villach“, unterstrich Adolf Melcher, Sprecher der Geschäftsführung der Kelag Energie & Wärme.

Beim „Anheizen“ des neuen Biomassekessels: Von links Landtagspräsident Reinhart Rohr, Geschäftsführer Adolf Melcher, Geschäftsführer Christoph Herzeg, Bürgermeister Günther Albel, Energielandesrat Sebastian Schuschnig und Kelag-Vorstand Reinhard Draxler.
Fotos: Kelag

32-Millionen-Investition. Melcher: „Der neue Biomassekessel ist das Herzstück der aktuellen Erweiterung unseres Fernwärmesystems in Villach. Gleichzeitig erweitern wir auch unser Fernwärmenetz in Villach um rund 20 auf 150 Kilometer bis zum Ende dieses Jahres. In die Netzerweiterung und in den neuen Kessel investieren wir insgesamt rund 32 Millionen Euro.“ Damit kann die Kelag Energie & Wärme den Wärmeabsatz in Villach von derzeit 250 auf 300 Millionen Kilowattstunden steigern.

Villach entwickelt sich dynamisch weiter, die Fernwärmeversorgung muss mit dieser Entwicklung Schritt halten und gleichzeitig grün bleiben. Melcher: „Um das Prädikat ‚hocheffiziente Fernwärme‘ auch in Zukunft zu behalten, müssen der Anteil von industrieller Abwärme und Biomasse von 80 auf mehr als 90 Prozent gesteigert werden. Mit dem dritten Heizkessel in St. Agathen erfüllen wir diese Anforderungen für die nächsten Jahre und ermöglichen unseren neuen Kundinnen und Kunden, aus fossiler Heizenergie auszusteigen und so zur Dekarbonisierung unseres Energiesystems beizutragen.“ 

Landtagspräsident Reinhart Rohr sagte beim Anheizen des großen Biomassekessels in St. Agathen: „Wir kommen weg von fossilen Energieträgern, sind weniger abhängig von Importen und tragen zur nachhaltigen Bewirtschaftung der im eigenen Land vorhandenen Ressourcen bei. So wird die Wertschöpfung im eigenen Land deutlich erhöht.“

Mehr Energieunabhängigkeit. „Der große Biomassekessel in Villach St. Agathen ist ein Meilenstein und notwendig für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Kärnten. Das Projekt sichert gleichzeitig wichtige Investitionen in einen nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Standort und sorgt für mehr Energieunabhängigkeit und -sicherheit“, betonte Energielandesrat Sebastian Schuschnig.

Klimapionierstadt Villach. Bürgermeister Günther Albel zum aktuellen Ausbau der Fernwärmeversorgung in Villach: „Immer mehr Menschen legen großen Wert auf einen umwelt- und klimabewussten Lebensstil. Die Klimapionierstadt Villach unterstützt konsequent jedes Vorhaben, das uns als Gemeinschaft noch nachhaltiger macht. Wer in Villach in seiner Wohnung oder seinem Haus die Fernwärme aufdreht, kann ein gutes Gefühl und ein gutes Gewissen haben. Der neue Kessel sichert dieses Vertrauen ab.“ Der gegenwärtige Wärmeabsatz in Villach entspricht dem Bedarf von rund 50.000 Wohnungen.

Ähnliche Artikel

- Bezahlte Werbung -spot_img
- Bezahlte Werbung -spot_img
- Bezahlte Werbung -spot_img
- Bezahlte Werbung -spot_img

Beliebte Berichte

St. Agathen: In größtem Biomasseheizwerk „brennt“ jetzt der dritte Kelag-Kessel

Nachdem wenige Tage zuvor ein spezielles Online-Tool für den künftigen Ausbau der Fernwärmeleitungen als Basis für die Entwicklung städtischer Konzepte präsentiert wurde, folgte nunmehr für die Nutzung erneuerbarer Energie und als weiterer Drehpunkt zur nachhaltigen Energiewende in Villach-St. Agathen die Inbetriebnahme des dritten Kelag-Biomasseheizkessels.

Der neue große Biomassekessel verfügt über eine Leistung von 12 MW und liefert pro Jahr rund 50 Millionen Kilowattstunden Wärme ins Fernwärmenetz der Kelag Energie & Wärme. Zum Vergleich: Das entspricht dem Bedarf aller Fernwärmeabnehmer in Spittal an der Drau und Velden. In den dritten Biomasseheizkessel wurden bei einer Bauzeit von eineinhalb Jahren rund 11,5 Millionen Euro investiert. In diesem Heizwerk verfügt die Kelag Energie & Wärme nun über insgesamt 28 MW nachhaltige Erzeugungskapazität; es ist das größte Biomasseheizwerk des Unternehmens.

Wertschöpfung in Kärnten. „Mit der Inbetriebnahme des großen Biomassekessels tragen wir zum Klimaschutz bei, stärken den Wirtschaftsstandort, erzielen und ermöglichen regionale Wertschöpfung. Unser Tochterunternehmen Kelag Energie & Wärme kauft in Kärnten pro Jahr um 20 Millionen Euro Abwärme von Industriebetrieben und Biomasse von Forstbetrieben. Das sichert hunderte Arbeitsplätze. Mit dem Ausbau der Fernwärme bleibt die Wertschöpfung in unserer Region. Die Umstellung der Wärmeversorgung von fossiler Energie auf erneuerbare Energie ist ein zentrales Element der Energiewende“, betonte Kelag-Vorstand Reinhard Draxler.

Mutige Entscheidung vor 40 Jahren. Die Planungen und der Ausbau der Fernwärme in Villach begannen vor 40 Jahren mit dem Konzept, industrielle Abwärme zu nutzen. „Das war damals eine sehr mutige, wichtige Entscheidung, weil niemand absehen konnte, wie sich die Fernwärme entwickeln würde. Im Jahr 2007 trafen wir die Entscheidung, die Fernwärme Villach so weit wie möglich auf erneuerbare Energie aus industrieller Abwärme und Biomasse umzustellen. Zusätzlich haben wir massiv in den Netzausbau investiert, parallel zur dynamischen Entwicklung in der Stadt Villach“, unterstrich Adolf Melcher, Sprecher der Geschäftsführung der Kelag Energie & Wärme.

Beim „Anheizen“ des neuen Biomassekessels: Von links Landtagspräsident Reinhart Rohr, Geschäftsführer Adolf Melcher, Geschäftsführer Christoph Herzeg, Bürgermeister Günther Albel, Energielandesrat Sebastian Schuschnig und Kelag-Vorstand Reinhard Draxler.
Fotos: Kelag

32-Millionen-Investition. Melcher: „Der neue Biomassekessel ist das Herzstück der aktuellen Erweiterung unseres Fernwärmesystems in Villach. Gleichzeitig erweitern wir auch unser Fernwärmenetz in Villach um rund 20 auf 150 Kilometer bis zum Ende dieses Jahres. In die Netzerweiterung und in den neuen Kessel investieren wir insgesamt rund 32 Millionen Euro.“ Damit kann die Kelag Energie & Wärme den Wärmeabsatz in Villach von derzeit 250 auf 300 Millionen Kilowattstunden steigern.

Villach entwickelt sich dynamisch weiter, die Fernwärmeversorgung muss mit dieser Entwicklung Schritt halten und gleichzeitig grün bleiben. Melcher: „Um das Prädikat ‚hocheffiziente Fernwärme‘ auch in Zukunft zu behalten, müssen der Anteil von industrieller Abwärme und Biomasse von 80 auf mehr als 90 Prozent gesteigert werden. Mit dem dritten Heizkessel in St. Agathen erfüllen wir diese Anforderungen für die nächsten Jahre und ermöglichen unseren neuen Kundinnen und Kunden, aus fossiler Heizenergie auszusteigen und so zur Dekarbonisierung unseres Energiesystems beizutragen.“ 

Landtagspräsident Reinhart Rohr sagte beim Anheizen des großen Biomassekessels in St. Agathen: „Wir kommen weg von fossilen Energieträgern, sind weniger abhängig von Importen und tragen zur nachhaltigen Bewirtschaftung der im eigenen Land vorhandenen Ressourcen bei. So wird die Wertschöpfung im eigenen Land deutlich erhöht.“

Mehr Energieunabhängigkeit. „Der große Biomassekessel in Villach St. Agathen ist ein Meilenstein und notwendig für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Kärnten. Das Projekt sichert gleichzeitig wichtige Investitionen in einen nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Standort und sorgt für mehr Energieunabhängigkeit und -sicherheit“, betonte Energielandesrat Sebastian Schuschnig.

Klimapionierstadt Villach. Bürgermeister Günther Albel zum aktuellen Ausbau der Fernwärmeversorgung in Villach: „Immer mehr Menschen legen großen Wert auf einen umwelt- und klimabewussten Lebensstil. Die Klimapionierstadt Villach unterstützt konsequent jedes Vorhaben, das uns als Gemeinschaft noch nachhaltiger macht. Wer in Villach in seiner Wohnung oder seinem Haus die Fernwärme aufdreht, kann ein gutes Gefühl und ein gutes Gewissen haben. Der neue Kessel sichert dieses Vertrauen ab.“ Der gegenwärtige Wärmeabsatz in Villach entspricht dem Bedarf von rund 50.000 Wohnungen.

Ähnliche Artikel