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Villach
Mittwoch, 12. November 2025

Unabhängiges Stadt-Umland-Magazin

Ein Baum im Stadtpark, ein Feuer am Berg

Gerhard Leeb – (K)ein Spaziergänger

Auch wenn man ab einem gewissen Alter das Gefühl hat, dass man die Stadt kennt – tatsächlich reicht ein Leben nicht aus, um alle Winkel und Ecken kennenzulernen. Von Oberschütt bis St. Ulrich oder von der Wollanig-Höhe bis in die Gailauen oder von Heiligengeist bis Heiligengestade gibt es soviel zu entdecken, dass mir beim Nachdenken fast schwindlig wird.

AM DOBRATSCH BRENNT ES
Im wunderschönen Villacher Stadtpark, bei der evangelischen Kirche, steht ein noch junger Baum. Ein kleines Schildchen, westseitig des Springbrunnens, macht auf ihn aufmerksam. Es ist der „Alpenstädte-Baum“. Gepflanzt von Bürgermeistern aus dem gesamten Alpenraum. Die Geschichte beginnt 1995 beim Feuer am Dobratsch. Ich hatte damals aus der Schweiz die Aktion „Feuer in den Alpen“ mitgebracht. Basierend auf den Warn- und Notfeuern des Mittelalters, wurden damals auf den Bergen zwischen Wien und Nizza und Ligurien und Slowenien Feuer entzündet. Ein weithin leuchtendes Symbol zum Schutz der Alpen.

EINE ALPENWEITE GEBURTSSTUNDE
Der Holzstoß oberhalb der „Rosstratten“ war riesig, und so musste ich bis früh am Morgen „Glutwache“ halten. Nach Mitternacht alleine am Berg mit der Glut und darüber ein wolkenloser Nachthimmel und atemberaubende Meteoritenschauer. In dieser Nacht kam mir die Idee zu den „Alpenstädten des Jahres“. Wenige Tage später präsentierte ich Bürgermeister Helmut Manzenreiter ein Rahmenkonzept für diese Idee. Basierend auf dem internationalen Vertragswerk „Alpenkonvention“ sollten sich Städte um diesen Titel bewerben.

VILLACH – ERSTE ALPENSTADT DES JAHRES
Ein Verein wurde gegründet und viele, bis heute wertvolle Freunde waren mit dabei. Wie die damalige Vizebürgermeisterin Monika Kohl-Kircher, KR Klaus Kummerer oder Christa Pfeiler. Der inzwischen leider verstorbene Toni Kübler war erster Geschäftsführer. Das Aufwendigste – aber eine Vorgabe von Helmut Manzenreiter – war, alpenweit agierende Organisationen als Unterstützer für das Projekt zu finden. Ich war fast ein Jahr in den Alpen unterwegs. Am Ende waren die internationale Alpenschutzkommission CIPRA, die PRO VITA ALPINA und die ARGE ALPENSTÄDTE „mit im Boot“.

VON MARIBOR BIS CHAMONIX
Aus dem ursprünglichen Plan, alle zwei Jahre einen neuen Titel zu vergeben, wurde – im positiven Sinne – nichts. 1999 bekam das italienische Belluno den Titel. Im Jahre 2000 folgte Maribor in Slowenien. Inzwischen sind es 24 Städte – zwischen Idrija in Slowenien und Chambery in Frankreich –, die mit diesem Titel ausgezeichnet wurden.

GRÜNDE ZUM FEIERN
2027 wird in Villach das 30-jährige Jubiläum der „Alpenstädte des Jahres“ groß gefeiert. Mit den Menschen der Stadt und der Städte quer durch den Alpenbogen. Gründe zum Feiern in Villach gäbe es natürlich jeden Tag. Immerhin sind der „Naturpark Dobratsch“, der freitägliche Bio-Bauernmarkt auf dem Hans-Gasser-Platz oder der „Generationen-Vertrag“ zum Villacher Trinkwasser einige der „Kinder“ der ersten „Alpenstadt des Jahres“.

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Ein Baum im Stadtpark, ein Feuer am Berg

Gerhard Leeb – (K)ein Spaziergänger

Auch wenn man ab einem gewissen Alter das Gefühl hat, dass man die Stadt kennt – tatsächlich reicht ein Leben nicht aus, um alle Winkel und Ecken kennenzulernen. Von Oberschütt bis St. Ulrich oder von der Wollanig-Höhe bis in die Gailauen oder von Heiligengeist bis Heiligengestade gibt es soviel zu entdecken, dass mir beim Nachdenken fast schwindlig wird.

AM DOBRATSCH BRENNT ES
Im wunderschönen Villacher Stadtpark, bei der evangelischen Kirche, steht ein noch junger Baum. Ein kleines Schildchen, westseitig des Springbrunnens, macht auf ihn aufmerksam. Es ist der „Alpenstädte-Baum“. Gepflanzt von Bürgermeistern aus dem gesamten Alpenraum. Die Geschichte beginnt 1995 beim Feuer am Dobratsch. Ich hatte damals aus der Schweiz die Aktion „Feuer in den Alpen“ mitgebracht. Basierend auf den Warn- und Notfeuern des Mittelalters, wurden damals auf den Bergen zwischen Wien und Nizza und Ligurien und Slowenien Feuer entzündet. Ein weithin leuchtendes Symbol zum Schutz der Alpen.

EINE ALPENWEITE GEBURTSSTUNDE
Der Holzstoß oberhalb der „Rosstratten“ war riesig, und so musste ich bis früh am Morgen „Glutwache“ halten. Nach Mitternacht alleine am Berg mit der Glut und darüber ein wolkenloser Nachthimmel und atemberaubende Meteoritenschauer. In dieser Nacht kam mir die Idee zu den „Alpenstädten des Jahres“. Wenige Tage später präsentierte ich Bürgermeister Helmut Manzenreiter ein Rahmenkonzept für diese Idee. Basierend auf dem internationalen Vertragswerk „Alpenkonvention“ sollten sich Städte um diesen Titel bewerben.

VILLACH – ERSTE ALPENSTADT DES JAHRES
Ein Verein wurde gegründet und viele, bis heute wertvolle Freunde waren mit dabei. Wie die damalige Vizebürgermeisterin Monika Kohl-Kircher, KR Klaus Kummerer oder Christa Pfeiler. Der inzwischen leider verstorbene Toni Kübler war erster Geschäftsführer. Das Aufwendigste – aber eine Vorgabe von Helmut Manzenreiter – war, alpenweit agierende Organisationen als Unterstützer für das Projekt zu finden. Ich war fast ein Jahr in den Alpen unterwegs. Am Ende waren die internationale Alpenschutzkommission CIPRA, die PRO VITA ALPINA und die ARGE ALPENSTÄDTE „mit im Boot“.

VON MARIBOR BIS CHAMONIX
Aus dem ursprünglichen Plan, alle zwei Jahre einen neuen Titel zu vergeben, wurde – im positiven Sinne – nichts. 1999 bekam das italienische Belluno den Titel. Im Jahre 2000 folgte Maribor in Slowenien. Inzwischen sind es 24 Städte – zwischen Idrija in Slowenien und Chambery in Frankreich –, die mit diesem Titel ausgezeichnet wurden.

GRÜNDE ZUM FEIERN
2027 wird in Villach das 30-jährige Jubiläum der „Alpenstädte des Jahres“ groß gefeiert. Mit den Menschen der Stadt und der Städte quer durch den Alpenbogen. Gründe zum Feiern in Villach gäbe es natürlich jeden Tag. Immerhin sind der „Naturpark Dobratsch“, der freitägliche Bio-Bauernmarkt auf dem Hans-Gasser-Platz oder der „Generationen-Vertrag“ zum Villacher Trinkwasser einige der „Kinder“ der ersten „Alpenstadt des Jahres“.

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