8.3 C
Villach
Donnerstag, 28. März 2024

Unabhängiges Stadt-Umland-Magazin

Energiepreise: Wer auf Holzschnitzel gesetzt hat …

Die Preise von Gas und Öl enteilen in schwindelnde Höhen, ebenso bei Brennholz und den Pellets. Auch Schnittholz zieht spürbar an. Wer bei der Heizung auf Hackschnitzel gesetzt hat, kann sich ins Fäustchen lachen.

Wie bei fast allem, regeln Angebot und Nachfrage die Preise. Brennholzarten wie Esche, Buche oder Eiche sind derzeit Mangelware und dementsprechend die Preisentwicklung. Einerseits, weil viele Kachelöfen errichtet wurden, andererseits stockt die Einfuhr von Laubholz aus osteuropäischen Ländern, deren Holzexportfirmen etwa in Italien als einem der größten Abnehmer – nicht zuletzt wegen der unzähligen Pizzaöfen – wesentlich höhere Preise erzielen sollen.

„100 EURO ZU BILLIG, 200 ZU HOCH“
Der zugestellte Raummeter Brennholz schnellte seit dem Vorjahr auf über 200 Euro in die Höhe. „Aufgrund der steigenden Bringungskosten waren zuvor 100 Euro zu billig, die 200 Euro sind zu hoch. Meiner Meinung nach wird sich der Raummeter bei 150 bis 160 Euro einpendeln“, vermutet der Villacher Holzunternehmer Peter Ahammer mit Firmensitz in Fürnitz. Die zuvor günstigeren Preise seien auf das billigere, aus Osteuropa importierte Brennholz zurückzuführen. Das luftgetrocknete Holz sei praktisch ausverkauft, eine Trocknungsanlage könnten sich die wenigsten leisten. Auch das Zukaufen von Holz – auch die Bauern kämpfen mit steigenden Kosten – aus bäuerlichen Betrieben werde immer teurer.

GUTE NACHFRAGE NACH ROHSTOFF HOLZ
„Nachdem allerdings in den letzten zehn Jahren die Preise stagnierten, sind sie jetzt beim Industrie- und Energieholz deutlich angestiegen, getrieben durch die hohe Nachfrage“, stellte Mag. Karl Kurath fest, Geschäftsführer des Waldverbandes Kärnten, fest. Wie lange dies andauere, könne derzeit nicht gesagt werden. Zurzeit werde der Rohstoff Holz noch gut nachgefragt.

VON DER BAUWIRTSCHAFT ABHÄNGIG
Kurath: „Die weitere Entwicklung hängt auch stark von der Bauwirtschaft ab. Fürs kommende Jahr können allerdings keine Prognosen abgegeben werden.“ Die hohe Nachfrage aus dem Bereich Energie, verbunden mit den entsprechenden Erlösen, ermögliche eine kostendeckende Ernte. „Und es können Pflegerückstände, die in den vergangenen Jahren aus Kostengründen nicht durchgeführt werden konnten, umgesetzt werden.“

WER AUF HACKSCHNITZEL GESETZT HAT …
In Österreich gibt es mittlerweile weit über 100.000 Pellets­heizungen. Aufgrund der Unwägbarkeiten bei Gas und Öl kommen heuer noch etwa 17.000 dazu. Allerdings steigt dadurch auch die Nachfrage nach Pellets. Parallel dazu soll die Sägeindustrie wegen rückläufigen Bedarfs am Bau letzterdings die Einschnitte zurückgefahren haben, wodurch weniger Sägespäne anfällt. Deshalb sind die Pelletspreise gleich um das Drei- bis Vierfache gestiegen. Auch „Hamsterkäufe“ sollen für Engpässe sorgen. Kostete ein 15-Kilo-Sack Pellets laut „ÖkoFen“ im September 2021 noch vier Euro, so sind es derzeit durchschnittlich über zehn Euro. Für eine Tonne müssen aktuell laut Lagerhaus rund 690 Euro inklusive Mehrwertsteuer ausgelegt werden. Was die Hackschnitzel betrifft, dürfte sich der Kubikmeterpreis von heuer 25 auf maximal 30 Euro im kommenden Jahr bewegen.

Holzunternehmer Peter AhammerFoto: Hipp
Holzunternehmer Peter AhammerFoto: Hipp

Ähnliche Artikel

- Bezahlte Werbung -spot_img
- Bezahlte Werbung -spot_img

Beliebte Berichte