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Freitag, 19. April 2024

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Das Polizeikommissariat Villach in Zeiten von Corona: Interview mit der Leiterin des PKA Esther Krug

Das Polizeikommissariat Villach gibt es in der heutigen Form nach der sicherheitsbehördlichen Neustrukturierung seit dem Jahre 2012 und ist ein Bestandteil der Landespolizeidirektion Kärnten. Im Gespräch mit Hofrätin Stadthauptfrau Mag.a Esther Krug.

Wie wird man im Polizeikommissariat Villach als Bestandteil der Landespolizeidirektion zur Stadthauptfrau?
ESTHER KRUG: Mein beruflicher Werdegang führte mich zunächst nach Wien, wo ich auf einzelnen Kommissariaten verschiedene juristische Funktionen – Verwaltungsstrafreferentin, Sicherheitshauptreferentin – durchlaufen habe. Dort ereilte mich auch nach neun Jahren Dienst der Ruf der Heimat.

„VIELE GLÜCKLICHE ZUFÄLLE“
Wollten Sie immer schon zur Polizei?
Nein, in meinem Leben gab es viele glückliche Zufälle; meine Berufswahl ist einer davon!

Wie schaut bei Ihnen ein typischer Arbeitstag aus?
Ich versuche mir zunächst in jeder Hinsicht einen Überblick zu verschaffen, um dann die gebotenen Schritte zu setzen. Es gab früher viele Dienstbesprechungen, seit Corona mehr Telefonate und sehr viel Zeit am Computer.

„WIR HALTEN DISTANZ“
Polizeibedienstete sind ja nicht immun: Inwieweit hat sich die Arbeit der Polizei durch Corona verändert?
Da geht es uns wie der übrigen Bevölkerung: Wir halten Distanz zu anderen Personen und schützen uns so gut es eben geht.

„FASZINIEREND WIE ERSCHRECKEND“
Was sind – abgesehen von der Corona-Pandemie – die größten Herausforderungen, die im Polizeikommissariat aktuell zu bewältigen sind?
Ein faszinierender Aspekt unserer Arbeit ist sicherlich der, dass immer wieder neue Herausforderungen auf uns warten, mit denen man nicht gerechnet hat. Die Corona-Pandemie hat natürlich ein enormes Ausmaß, welches gleichermaßen faszinierend wie erschreckend ist.

Welche Rolle spielt im Polizeikommissariat Villach die Flüchtlingsproblematik?
Bei uns im Haus ist das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl, welches diese Aufgaben übernommen hat.

„VERSCHIEDENE CHARAKTERE“
Wie gelingt es Ihnen, sich in einer mehrheitlich von Männern dominierten Welt zu behaupten?
Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass es bei beiden Geschlechtern verschiedene Charaktere gibt: Mit manchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommt man besser zurecht, mit anderen schlechter.

„PRAXIS LIEFERT EIGENTLICHEN SCHLIFF“
Wie und wo haben Sie das Führen gelernt?
Alle Führungskräfte der Polizei durchlaufen verschiedene Lehrgänge und Seminare, den eigentlichen Schliff bekommt man dann in der Praxis.

Das Leben ist ja nur selten eine Einbahn zum Erfolg. Woraus haben Sie gelernt?
Es ist zwar schmerzhaft, durch Fehler zu lernen, aber sehr effektiv! Letztlich bleibt die Erkenntnis, dass viele Dinge einfach passieren; man kann nicht alles lenken.

„DIE MENSCHEN HABEN SICH VERÄNDERT“
Sie stehen seit 18 Jahren dem Polizeikommissariat als Chefin vor. Was hat sich aus heutigem Blickwinkel in dieser Zeit verändert?
In dieser Zeit ist ein Generationswechsel vonstattengegangen: Die Menschen haben sich verändert beziehungsweise verändern müssen. Die sehr schnelle technische Entwicklung fordert uns alle.

Welche Hobbies haben Sie, wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Die Frage stellt sich nicht bei einer Familie mit Hunden, Haus und Garten.

„MANCHMAL WIE EIN HAMSTERRAD“
Wie bringen Sie Familie und Job in Einklang?
Manchmal fühlt es sich an wie in einem Hamsterrad; Gott sei Dank bin ich bei beiden Dingen mit Leib und Seele dabei!


Die wichtigsten Aufgaben
Das Polizeikommissariat Villach ist die sicherheitsbehördliche Schaltstelle der Landespolizeidirektion Kärnten in der Statutarstadt Villach und vertritt diese im Rahmen ihres Zuständigkeitsbereiches nach außen. Zu den Aufgaben gehören zum Beispiel die Erteilung und der Entzug von Führerscheinen oder waffenrechtlichen Dokumenten und die Führung von Verwaltungsstrafverfahren aufgrund von Anzeigen der Exekutive, welche bis zur Haft gehen können. Wichtig ist auch die Prüfung von Betretungs- und Annäherungsverboten bei vorwiegend familiärer Gewalt und die Administration von Versammlungen, wobei die verfassungsrechtlichen Aspekte der Versammlungen zu prüfen und Aufträge an das Stadtpolizeikommando zu erteilen sind.

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Wie wird man im Polizeikommissariat Villach als Bestandteil der Landespolizeidirektion zur Stadthauptfrau?
ESTHER KRUG: Mein beruflicher Werdegang führte mich zunächst nach Wien, wo ich auf einzelnen Kommissariaten verschiedene juristische Funktionen – Verwaltungsstrafreferentin, Sicherheitshauptreferentin – durchlaufen habe. Dort ereilte mich auch nach neun Jahren Dienst der Ruf der Heimat.

„VIELE GLÜCKLICHE ZUFÄLLE“
Wollten Sie immer schon zur Polizei?
Nein, in meinem Leben gab es viele glückliche Zufälle; meine Berufswahl ist einer davon!

Wie schaut bei Ihnen ein typischer Arbeitstag aus?
Ich versuche mir zunächst in jeder Hinsicht einen Überblick zu verschaffen, um dann die gebotenen Schritte zu setzen. Es gab früher viele Dienstbesprechungen, seit Corona mehr Telefonate und sehr viel Zeit am Computer.

„WIR HALTEN DISTANZ“
Polizeibedienstete sind ja nicht immun: Inwieweit hat sich die Arbeit der Polizei durch Corona verändert?
Da geht es uns wie der übrigen Bevölkerung: Wir halten Distanz zu anderen Personen und schützen uns so gut es eben geht.

„FASZINIEREND WIE ERSCHRECKEND“
Was sind – abgesehen von der Corona-Pandemie – die größten Herausforderungen, die im Polizeikommissariat aktuell zu bewältigen sind?
Ein faszinierender Aspekt unserer Arbeit ist sicherlich der, dass immer wieder neue Herausforderungen auf uns warten, mit denen man nicht gerechnet hat. Die Corona-Pandemie hat natürlich ein enormes Ausmaß, welches gleichermaßen faszinierend wie erschreckend ist.

Welche Rolle spielt im Polizeikommissariat Villach die Flüchtlingsproblematik?
Bei uns im Haus ist das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl, welches diese Aufgaben übernommen hat.

„VERSCHIEDENE CHARAKTERE“
Wie gelingt es Ihnen, sich in einer mehrheitlich von Männern dominierten Welt zu behaupten?
Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass es bei beiden Geschlechtern verschiedene Charaktere gibt: Mit manchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommt man besser zurecht, mit anderen schlechter.

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Wie und wo haben Sie das Führen gelernt?
Alle Führungskräfte der Polizei durchlaufen verschiedene Lehrgänge und Seminare, den eigentlichen Schliff bekommt man dann in der Praxis.

Das Leben ist ja nur selten eine Einbahn zum Erfolg. Woraus haben Sie gelernt?
Es ist zwar schmerzhaft, durch Fehler zu lernen, aber sehr effektiv! Letztlich bleibt die Erkenntnis, dass viele Dinge einfach passieren; man kann nicht alles lenken.

„DIE MENSCHEN HABEN SICH VERÄNDERT“
Sie stehen seit 18 Jahren dem Polizeikommissariat als Chefin vor. Was hat sich aus heutigem Blickwinkel in dieser Zeit verändert?
In dieser Zeit ist ein Generationswechsel vonstattengegangen: Die Menschen haben sich verändert beziehungsweise verändern müssen. Die sehr schnelle technische Entwicklung fordert uns alle.

Welche Hobbies haben Sie, wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Die Frage stellt sich nicht bei einer Familie mit Hunden, Haus und Garten.

„MANCHMAL WIE EIN HAMSTERRAD“
Wie bringen Sie Familie und Job in Einklang?
Manchmal fühlt es sich an wie in einem Hamsterrad; Gott sei Dank bin ich bei beiden Dingen mit Leib und Seele dabei!


Die wichtigsten Aufgaben
Das Polizeikommissariat Villach ist die sicherheitsbehördliche Schaltstelle der Landespolizeidirektion Kärnten in der Statutarstadt Villach und vertritt diese im Rahmen ihres Zuständigkeitsbereiches nach außen. Zu den Aufgaben gehören zum Beispiel die Erteilung und der Entzug von Führerscheinen oder waffenrechtlichen Dokumenten und die Führung von Verwaltungsstrafverfahren aufgrund von Anzeigen der Exekutive, welche bis zur Haft gehen können. Wichtig ist auch die Prüfung von Betretungs- und Annäherungsverboten bei vorwiegend familiärer Gewalt und die Administration von Versammlungen, wobei die verfassungsrechtlichen Aspekte der Versammlungen zu prüfen und Aufträge an das Stadtpolizeikommando zu erteilen sind.

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